Dialog war seit Beginn Aufgabe und Grundlage des österreichischen College, des Europäischen Forums Alpbach, seit mehr als 30 Jahren zum Begriff, zur festen Institution geworden. Dialog zwischen Fachleuten aller Richtungen, zwischen Politikern aller Parteien und Ideologien, auf der Basis der Toleranz, des Einander-Verste- hen-Wollens, auch wenn man schließlich nicht zu den selben Schlußfolgerungen kam.
Nach drei Jahrzehnten soll dieser Dialog nun erweitert werden, nicht auf die kurzen Spätsommerwochen beschränkt bleiben. Eine zweite Alpbacher Saison wird ab 1978 im Juni „steigen“, als „Dialogkongreß“ der Diskussion der Probleme gewidmet, die Europa und die anderen Kultur- und Wirtschaftsräume unseres Globus betreffen. Als erster dieser Räume ist Schwarzafrika an der Reihe. Fragen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Geschichte und - nicht vergessen - auch die Religion werden von Spezialisten beider Regionen diskutiert werden. In den folgenden Jahren soll dann jeweils ein anderer Kultur- und Wirb schaftsraum mit dem alten (freien) Europa konfrontiert werden.
Dialog schließlich auch unter den nun schon erfreulich zahlreichen „alten Alpbachern“, die auch während des Jahres den Kontakt aufrechterhalten wollen: In einem internationalen „Club Alpbach für europäische Kultur“ zusammengefaßt, sollen lokale Clubs Formen toleranter, nach allen Seiten offener Aussprache bilden. Die ersten haben sich in Wien und Graz, aber auch in Rom und London schon gebildet, weitere sind in Gründung.
