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Die Droge AMAG

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Die im „profil" veröffentlichten Teile des Rohberichts des Rechnungshofes über die Hintergründe des AMAG-De-bakels machen zumindest das eine Unverständliche verständlich: Den überraschenden Rücktritt von Ex-AMAG-Chef Robert Ehrlich als Chef der Porsche Holding, dem angeblich bestbezahlten Managerjob Österreichs.

Das andere Unverständliche wird freilich auch durch die bisher bekannt gewordenen Teile des Rohberichts nicht verständlich: Wie konnte der Eigentümer der AMAG, also die Republik Österreich, repräsentiert durch ihre Aufsichtsräte, einer derartigen Ka-mikaze-Expansion, wie sie der Rechnungshof jetzt aufzeigt, je ihre Zustimmung geben? Daß Ehrlich & Co den Aufsichtsrat falsch oder unvollständig informierten, vorgaukelten, daß sich die Unternehmenszukäufe in Milliardenhöhe selbst finanzieren würden, kann nur bedingt als Entschuldigung gelten. T T ein Privatunternehmer wür-1^ de zusehen, wie sein Mana-1 _L m^ement in einer überdurchschnittlich konjunktursensiblen Branche in kürzester Zeit Betriebe und Beteiligungen im Wert des doppelten (!) Jahresumsatzes zukauft und diese Käufe auch noch weitgehend mit Krediten finanziert.

Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, daß der gewiß nicht weltfremde AMAG-Aufsichtsratschef Hugo Michael Sekyra, aufgeputscht durch seine beachtlichen Anfangserfolge bei der Sanierung der Verstaatlichten nach dem In-tertrading-Debakel, dem Ausbau der Austrian Industries zu einem Weltkonzern wie einer Droge verfallen war.

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