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Ein Ja zum Bundesheer!

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Ein agiles Volk kann nur dann ein gutes Volk sein, wenn es gegen sich kompromißlos, gegen andere tolerant, gegen Feinde gerecht und bereit ist, seine Rangstellung zu verbessern oder zumindest zu behaupten.

Deshalb ist es für mich keine Alternative, den Sozialdienst, so wie er heute möglich ist, statt des Bundesheeres zu wählen.

Ich bin nämlich nicht gegen den Sozialdienst an und Tür sich, sehe aber nicht ein, daß man es einigen Staatsbürgern ermöglicht, eine Staatsfeindlichkeit auf eine Weise zu propagieren, die schlußendlich auf Kosten des guten Staatsbürgers geht.

Diese Selbstverleugnung der Einheit und Selbständigkeit des Volkes ist Selbstmord. Dadurch, daß der Staat diesen „Selbstmord im kleinen” fördert, entzieht er dem Volk das instinktive Bestreben der Selbstbehauptung und degradiert das Volk zur Masse. Eine Masse ist ein lenkbarer Menschenhaufen, der manipulierbar und selbst nicht mehr lenkfähig ist.

Und auf diesem Weg befinden wir uns zur Zeit!

Um diesem Untergang entgegenzuwirken, stellt für mich der Sozialdienst, so wie er heute möglich ist, keine annehmbare Alternative zum Wehrdienst dar!

Sozialdienst - ja! Aber dann wirklicher sozialer Dienst am Volk, an den Familien! Und nicht bezahlter Urlaub Für Drückeberger! Lieber einen Familienvater, der aus seiner Verantwortung heraus bereit ist, für die Freiheit seiner Familie zu kämpfen, als ein Träumer, der für ein sehr schönes Taschengeld

Post austrägt und nachmittags sogar noch studieren kann. Sinnvoller Sozialdienst muß dem Wehrdienst ebenbürtig sein - und er kann es sein!

Jeder Sozialdiener soll für ein bestimmtes Aufgabengebiet eingesetzt und dementsprechend ausgebildet werden und für Einsätze wieder einberufen werden können. Weiters soll er in einer Kaserne leben, sein Bett selber machen müssen, nur 30 Schilling Taggeld bekommen, nur alle 14 Tage heimfahren dürfen ...

Man muß unsere jungen Männer wieder dazu bringen, daß sie bereit sind, selbst Verantwortung zu tragen. Wir müssen uns selber finden, wenn wir uns noch in unserer Rang - bzw. Vorrangstellung halten wollen!

Die Familie ist ein Kreis, in dem jeder Verantwortung zu tragen hat-lernt er dies, so lernt er auch zu gehorchen, zu führen - und dann braucht sich keiner vor dem Wehrdienst zu drücken! Aus Gewissensgründen nicht zur Waffe greifen können - aber anscheinend können manche es aus Gewissensgründen verantworten, daß man eine Familie ungeschützt gegen jede Gewalt läßt und daß ungeborenes Leben straflos getötet werden darf! Wir haben kein Paradies auf Erden und werden es auch so schnell nicht zusammenbringen!

Wir brauchen unser Heer - zur Selbstverteidigung, zur Uberlebensschulung für jeden, als Helfer bei Katastrophen! Wir brauchen einen Sozialdienst, der bereit ist, unsere Soldaten zu unterstützen, ihnen ohne Waffe zu helfen, bereit ist, ihnen die Sorge um die Familie zu verkleinern -denn die Familie ist die zu schützende Keimzelle des Staates! Für so einen Sozialdienst bin auch ich - doch so, wie es zur Zeit ist, wie eine warme Ofenbank für kopfscheue Idealisten - nein! Ich bin für Freiheit, Gesundheit, Verantwortung und gesunde Härte, deshalb mein Ja zum Wehrdienst!

GÜNTHER NOGGLER Aus der Maturazeitung „Postscriptum” (Pauli-num, Schwaz). Der Verfasser will nach der Matura Offizier werden.

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