7212779-1992_37_14.jpg
Digital In Arbeit

Ein „neuer Wilder ist etabliert

Werbung
Werbung
Werbung

Otto Breicha charakterisiert den Maler Franz Ringel als Künstler, der mit Fingern „im Farbenschlamm" wühlt. Peter Gorsen sieht die Ähnlichkeit der „Stileigentümlichkeiten schizophrener Malerei", weist jedoch auf den Unterschied hin: „Die Kenntnis der Bildnerei der Psychotiker ist kein Konsti-tuens seiner Malerei." Ringel begibt sich in den Grenzbereich, um gleichsam exemplarisch für die Betrachter einen gemeinsamen Untergrund aufzuspüren, um die „Wiederkehr des Verdrängten" (Sigmund Freud) zu ermöglichen.

Die groß angelegte Monographie über den 1940 in Graz geborenen Künstler zeigt anhand ausgewählter Arbeiten (in hervorragenden Abbildungen), wie kompromißlos Ringel seinen Weg gegangen ist: Der Bürgerschreck wird ebenso sichtbar wie der Darsteller der lustbesetzten intra-uterinen Situation. Deutlich wird auch Ringels Verdienst um die figurative Malerei in Österreich. Als einer der Wegbereiter der „Neuen Wilden" hat er unübersehbare Akzente gesetzt.

FRANZ RINGEL. Monographie. Herausgegeben von Franz Schuh. Edition Falter/ Deuticke 1991. 334 Seiten, öS 1.380,-.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung