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Ein schwieriger Dialog

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Die Weltpresse notiert das Ereignis nur am Rande. Für Nikaragua selbst hat aber die persönliche Begegnung zwischen Kardinal Miguel Obando y Bravo und Staatspräsident Daniel Ortega am 27. September weit mehr als einen bloß protokollarischen Charakter.

Zum ersten Mal nach vielen Monaten der Konfrontation suchen katholische Kirche und sandinistische Regierung wieder den Dialog. Allein diese Tatsache gibt zu Hoffnung Anlaß.

Denn beinahe schon zuviel haben einander beide Seiten in der jüngsten Vergangenheit zugemutet. Die Bischöfe Nikaraguas trugen die Auseinandersetzung über die massiven Einschränkungen der persönlichen Freiheiten und der demokratischen Rechte in die Weltöffentlichkeit. Die Sandinisten reagierten darauf mit der Ausweisung regimekritischer Priester und der Schließung des Sprachrohrs der kirchlichen Hierarchie, ,fiadio Cattoli-ca“.

In dieser Situation brachte nicht zuletzt auch der Vatikan seine moralische Autorität ins Spiel. Rom drängt zur nationalen Versöhnung, ohne daß die Kirche ihre Kontrollfunktion in einem schwierigen revolutionären Prozeß aufgeben soll.

Jetzt sind die Sandinisten am Zug. Sie müssen handfeste Beweise dafür liefern, daß es ihnen mit der Demokratisierung Nikaraguas tatsächlich ernst ist.

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