6912256-1981_13_06.jpg
Digital In Arbeit

Eine Woche Weitpolitik

Werbung
Werbung
Werbung

• Ein Attentat auf US-Präsident Ronald Reagan am 30. März hält die Welt in Atem: Reagan verließ eine Gewerkschaftsveranstaltung im Washingtoner Hilton-Hotel, als der Attentäter, höchstwahrscheinlich ein politischer Wirrkopf, auf ihn und seine Begleiter das Feuer eröffnete. Der Präsident erlitt,einen Lungensteckschuß. In einer mehrstündigen Operation wurde das Geschoß entfernt, der Eingriff - so die Meldungen bis Redaktionsschluß - dürfte erfolgreich verlaufen sein. Schwer traf es auch Reagans Begleiter, darunter zwei Sicherheitsbeamte und Pressesprecher James Brady, der nach einem Kopfschuß mit dem Tode ringt. •

• In der polnischen Krise gab es

keinerlei Entspannung - im Gegenteil: Seitdem Polizisten in der Stadt Bromberg unabhängige Gewerkschafter krankenhausreif prügelten, steuert die Auseinandersetzung zwischen der polnischen Regierung und der freien Gewerkschaft „Solidarität“ einem Höhepunkt zu. Stichworte zu den Ereignissen der letzten Woche: unbefristete Verlängerung der Waschauer- Pakt-Manöver; Meldungen über eine geradezu bedrohliche Versorgungslage (Lebensmittel sollen nur noch für weniger als zwei Wochen zur Verfügung stehen); anhaltende Frontalangriffe von Medien anderer Ostblockstaaten auf die „Solidarität“; ein vierstündiger landesweiter Warnstreik am 27. März, dem sich zehn Millionen Polen anschlossen. Ein Hoffnungsschimmer in dieser tristen Situation: ein für den 31. März geplanter Generalstreik wurde nach Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaftern abgesagt.

• Die Europäische Gemeinschaft

schlittert in eine immer schwerere Krise. Deutlich wurde dies am 23. und 24. März in der holländischen Stadt Maastricht, wo die Staats- und Regierungschefs der Zehnergemeinschaft zu ihrer 19. Ratssitzung zusammengekommen waren. Nicht nur, daß keines der die EG derzeit brennenden Probleme (Stahlkartell- Fragen, Agrarpreise, Fischereirechte) einer Lösung zugeführt werden konnte, es trat auch eine deutliche Solidaritätskrise zutage, zumal es einzelnen Mitgliedern der Gemeinschaft ganz erheblich an Kompromißbereitschaft mangeln dürfte. Nationale Eigenbrötelei - scheint’s - geht auch in der EG leider noch immer vor.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung