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Endlich Hoffnung am Horn von Afrika

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Wo beginnt das Recht auf demokratische Einmischung? Mit der „Aktion Hoffnung" für Somalia will die Internationale Staatengemeinschaft von diesem Recht endlich Gebrauch machen. Fast 30.000 US-Soldaten und kleineren Einheiten aus einem Dutzend anderer Länder marschieren in den kommenden zwei bis drei Monaten, um zwei Millionen Menschen in Somalia vor dem Hungertod zu bewahren. Das sei nur ein Bruchteil jener Armee, die am Golf für die Rückeroberung „eines Stücks Wüste und etwas Erdöl" eingesetzt wurde, wie ein amerikanischer Senator anmerkte.

Ausgerüstet mit der obersten Vollmacht der UNO und der Zusicherung von Papst Johannes Paul II., daß „humanitäre Einmischung die Pflicht der Internationalen Gemeinschaft sei, wenn es um das Überleben von Völkern geht", werden die

Marines in dem von Hunger, Bürgerkrieg und Chaos zerrissenen Land am Horn von Afrika keine leichte Aufgabe vorfinden.

Bis an die Zähne bewaffnete Guerilla-Banden plünderten den Großteil der ins Land gelangten Nahrungsmittellieferungen und machten bisher jede humanitäre Aktion für die hungernde und dem Terror ausgesetzte Bevölkerung fast unmöglich.

Die amerikanischen Militärstrategen glauben aber dennoch fest an den humanitären Erfolg ihrer Mission in Somalia. Ob es aber auch gelingt, dem Land eine politische Lösung anzubieten, bleibt letztlich Aufgabe der UNO.

Der sich abzeichnende Mißerfolg des Einsatzes von über 20.000 UNO-Soldaten in Kambodscha, läßt vermutlich Zweifel an derartigen Aktionen aufkommen. Aber es gibt derzeit keine Alternativen.

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