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Engagiertes schwach -Anspruchsloses gut

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Wenn wir es mit Science-Fiction-Filmen zu tun bekommen, führt uns die Phantasie der Autoren meist in Regionen außerhalb der Erde oder in eine mehr oder minder ferne Zukunft auf unserem Planeten. In dem Streifen „Der Mann, der vom Himmel fiel“ kommt dieser von einem anderen Stern auf die Erde, wo der hochintelligente Mr. Newton Grundlagenpatente anzubieten hat, die ihn alsbald zum Herren eines weltweiten Energieunternehmens — „World Enterprises“ — machen. Das sensible Wesen, das im Verlaufe der sich über Jahrzehnte hinziehenden Filmhandlung im Gegensatz zu seinen irdischen Mitmenschen nicht altert, war eigentlich gekommen, um die Wasserversorgung für seinen Planeten zu sichern. Es erlebt hier aber durchaus reale Konflikte, wie sie auf Erden unter Menschen üblich sind: Liebe, Konkurrenzneid, Machtstreben und alle damit verbundenen Enttäuschungen. Es resigniert und wird wohl nie wieder auf seinen Stern zurückkehren.

Leider erfuhr dieses Thema keine dramaturgische Durcharbeitung. Ansätze zu tieferen Einsichten in die Menschen und ihn soziales Gefüge ertrinken in einem Wust selbstzweckhafter, vordergründiger Optik, im Detail faszinierend, in der Überfülle belastend. Daß sich Regisseur Nicho-las Roeg auf virtuose Bildbeherrschung versteht, hat er schon in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ bewiesen. Hier artet sie zu einem geradezu psychedelischen Rausch aus, in dem auch Sexszenen breiten Raum einriehrrien. Menschlich berührt wird man eigentlich nur durch die nuancenreiche, intensive Darstellung von Candy Clark.

Natürlich tut man sich da mit einem Streifen wie „Eine Leiche zum Dessert“ wesentlich leichter. Ein gehobener Krimispaß mit diskreter britischer Gruselkulisse, der allen einschlägigen Erwartungen gerecht wird. Als Handlungsgerüst dient die Story eines exzentrischen Millionärs, der die fünf berühmtesten Detektive der Welt zu einem Wochenende auf sein Schloß lädt, wo sie gegen eine hohe Prämie einen in ihrer Anwesenheit passierenden Mord aufklären sollen. Neil Simon hat, außerhalb seines gewohnten Genres, ein einfallsreiches Drehbuch mit originellen Figuren und einigen köstlichen Dialogpointen geschrieben. Robert Moore machte aus dieser Vorlage einen Film mit einigen guten szenischen Gags. Mit Alex Guiness, David Niven, Peter Seilers und Peter Falk wurde eine glanzvolle Besetzung aufgeboten. Der Zuschauer braucht sich seines Vergnügens nicht zu schämen.

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