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Erfolg verschenkt

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(Staatsoper Wien: „Baal" von Friedrich Cerha) Wer gefürchtet hatte, daß der Salzburger „Baal"-Uraufführung ein kurzlebiger Erfolg beschieden sein könnte, wurde eines Besseren belehrt: Die Wiener Erstaufführung — eine Wiederholung der Salzburger Produktion des Teams Otto Schenk, Rolf Langenfass, Christoph von Dohnanyi - bescherte dem Komponisten Friedrich Cerha einen noch größeren Triumph.

Und das vor allem auch dank eines fabelhaft studierten Sängerensembles, das — perfekt auf einander eingespielt — eine Aufführung von erstaunlicher Dichte, Strenge und Homogenität zustande brachte.

Wieder stand Theo Adam als Baal ini Zentrum: Er charakterisiert den haltlosen Außenseiter in seinem unbändigen Drang nach dem Glück, der ihn bis zur Selbstzerstörung treibt. In Gesang und Darstellung eine Meisterleistung, die - wie die gesamte Aufführung - in der guten Akustik der Staatsoper noch viel eindringlicher wirkte als im langgestreckten, akustisch schlechten Salzburger Festspielhaus.

Soviel B^avogeschrei wie in Wien erlebt ein modernes Opem-werk bei seiner Ur- oder Erstaufführung selten.

Um so mehr wundert man sich, daß „Baal" bereits nach der dritten Vorstellung abgesetzt wird. Ein verschenkter Erfolg. Ist das die Politik der Staatsoperndirektion, neue Opern, und vor allem Auftragswerke, durchzusetzen?

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