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Überzeugender „Baal"

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Die Wiener Staatsoper besinnt sich der Oper „Baal" von Friedrich Cerha, eines Werkes, das seit seiner Salzburger Uraufführung nichts an Spannung eingebüßt hat, dessen Libretto - nach Bert Brechts gleichnamigem Stück -überzeugend „hält" und dessen strenge Konstruktion und penibel komponierte Musik auch nach mehrmaligem Hören nichts von ihrer Eigenart einbüßt. Wie überzeugend der Wurf dieser Oper, aber auch jener der Inszenierung Otto Schenks sind, können Opernfreunde nun (und hoffentlich auch in den kommenden Spielzeiten) nachprüfen.

Die Tragödie des Landstreicher-Genies und Gewaltmenschen Baal, der kein Gesetz anerkennt, wird von Schenk mit psychologischer Präzision und Konsequenz erzählt. Und in Theo Adam haben Cerha und Schenk einen Baal gefunden, der mit dem Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit antritt zum Gewaltmarsch durch die Welt, mit erhobener Faust gegen die anderen und gegen sich selbst. Dirigent Leopold Hager betreut die Produktion mit Sorgfalt und Einfühlung. Wie er das ideale „Baal"-Ensemble führt, zeugt von beachtlicher Einfühlung in Cerhas Musik.

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