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Ewiger Friede?

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Das „Recht eines Fremdlings, seiner Ankunft auf dem Boden eines anderen wegen nicht feindselig behandelt zu werden”, bedeutet ausdrücklich nicht „Gastrecht”, sondern nur ein „Besuchsrecht, welches allen Menschen zusteht, sich zur Gesellschaft anzubieten” - für Immanuel Kant, der damit vor fast 200 Jahren einen geradezu hellseherischen Lösungs-Vorschlag einbrachte zum heutigen Asylrecht-Dilemma.

Es ist wirklich höchste Zeit, sich dieser „Pax Kantiana” zu erinnern, die besonders um Fragen von Weltbürgertum und Völkerrecht rang; denn noch (oder erst recht?) heute stellt Kant zu diesen brandheißen Themen (im tragischsten Wortsinn) eine Herausforderung dar und ein „notwendiges Korrektiv”: aus dieser Überzeugung präsentiert Georg Cavallar in klarer, allgemeinverständlicher Sprache seine komplexe Deutung von Kants Friedensschrift. Er bindet den philosophischen Entwurf von 1795 zugleich ein ins historisch-politische Umfeld und breitet eine Geschichte der europäischen Friedensdiskussion von der Renaissance bis in unsere Tage aus. Solch Angebot, den kantia-nischen Vorwurf: „Wir sind in Ansehung des Völkerrechts noch Barbaren”, mit Kant endlich Lügen strafen zu lernen, sollte nicht unbeachtet bleiben.

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