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Schnee mit Rufzeichen!

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Nun, da General Winter die x-te Angriffswelle heranrollt, ist eine kleine Schau der Zeitungsschlagzeilen der vergangenen Wochen ganz aufschlußreich, zeigt sich doch daran, wie die Fieberkurve der rufzeichenlauten Schnee-Hysterie stieg, je tiefer die Temperatur sank. Die Sensation wurde an Minusgraden gemessen. Wenn man jetzt eine kleine publizistische Bilanz zieht, hört man förmlich die Kälte klirren, im Takt mit den Rotationsmaschinen:

„Es wird noch kälterI“

„Riviera: Kälte bedroht Nelken für Opernball I“

„Neue Rekordtemperaturen.“

„Orkan in Oberösterreich.“

„Hunderte Autos stecken im Schnee.“

„Wassernotstand droht!“

„1500 Hausfrauen bewahren Wien vor Schnee-Chaos.“

Ein kurzes Aufatmen in milderer Luft, dann ging die weiße Kanonade von neuem los:

„Wien weiß nicht mehr, wohin mit dem Schnee!“

„Wien im Schnee versunken.“

„Erneut Schneealarm in Wien.“

„Vor Generalmobilmachung gegen den Schnee!“

Jetzt liefert der Wettergott noch ein paar saftige Schlagzeilen über Matsch und überschwemmte Straßen, dann hat er Ruhe vor den Zeitungsleuten, bis die hochsommerliche Luft heiß, „ganz unwahrscheinlich heiß“, durch die Redaktionszimmer weht...

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