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Feuerwerk

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Ein Aphorismus ist ein Volltreffer mitten ins Schwarze. Trifft er nicht hundertprozentig, ist er bloß ein Satz, vielleicht nicht einmal ein schlechter — mehr oder weniger richtig, mehr oder weniger unterhaltend. In der von Milo Dor herausgegebenen Sammlung überwiegen die Volltreffer: „Die Parolen wechseln, die Mauern bleiben” von Radivo-je Dangubic, „Die Souffleure kennen alle Rollen” von Müovan Vitezovic sind nur zwei Beispiele aus dem Bändchen. Die beiden Autoren gehören in ihrer Heimat zu den Unbequemen. Sie müssen gegen den Widerstand eines bürokratischen Apparates ankämpfen. Der Konflikt ist schwierig, steigert aber die Lust, das Paradoxe der Wirklichkeit als solches zu entlarven.

Obwohl alle Aphorismen von serbischen Autoren stammen, beweist die Auswahl: Es gibt keine westliche und keine östliche Literatur, es gibt nur eine einzige: eine freie nämlich, die Wahrheit so intensiv wie möglich darstellt.

SCHREIB' WIE DU SCHWEIGST. Herausgegeben von Milo Dor. Europa-Verlag, Wien-München-Zürich 1984,120 Seiten, geb., öS 98,-

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