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Für Regentage

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(Bregenzer Festspiele: „West- Side-Story“ von Leonard Bernstein). Wetterpech und eine unpopuläre Entscheidung sorgten im Zusammenhang mit der heurigen Seeproduktion der Bregenzer Festspiele, Bernsteins Musical „West- Side-Story“, für negative Schlagzeilen. Als am Mittwoch gegen Ende des 1. Aktes Regen einsetzte, ließ die Direktion die Vorstellung abbrechen, aber nicht wie für solche Fälle vorgesehen im Festspielhaus weiterführen.

Im übrigen kann man bereits nach dieser halben Seevorstellurtg und einer ganzen Hausaufführung am darauffolgenden Tag im Vergleich der beiden mit Sicherheit der Version im Festspielhaus den Vorzug geben. Zu sehr hat Regisseur’ Wolfgang Weber offenbar seine eigene Inszenierung von 1968 an der Volksoper vor Augen gehabt und dabei die Möglichkeiten der Seebühne vernachlässigt, zu sehr läßt die Entfernung vom Zuschauer zum Akteur die Menschen zu Ameisen und die Probleme zu Nichtigkeiten schrumpfen, und zu sehr verfremdet die miserable Tonanlage am See Bernsteins zauberhafte Musik.

So bleibt für heuer am Bodensee paradoxerweise die Hoffnung auf Regen, denn die Ersatzversion im Haus hat all jene Eigenschaften, die dem Seespektakel fehlen: Sie ist packend und ergreifend und vor allem auch musikalisch besser, von einem hervorragenden John DeMain am Pult der Symphoniker geleitet. Das vorwiegend junge Ensemble von Tänzern und Sängern bringt sein Pensum mit Anstand über die Bühne. F. J.

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