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„Gebrauchtoper" ohne Abnützung

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(Bregenzer Festspiele ; „Tosca" von Giacomo Puccini) Bregenz wartete auch heuer, so wie 1983 mit dem „Freischütz", als Festspielpremiere mit einer „Gebrauchtoper" auf. Doch Michael Hampes „Tosca"-Inszenierung von 1975 an der Kölner Oper, von den sparsamen Alemannen aus Kostengründen einer teuren Eigenproduktion vorgezogen, besitzt so viel Unverwüstlichkeit und Lebenskraft wie Puccinis Oper selbst.

Daß es dennoch nicht festspielwürdig ist, eine alte Produktion einfach nachzuspielen, hat die neue Führung in Bregenz erkannt.

Die heurige „Tosca" läuft in Dekorationen von fast erdrückender Mächtigkeit ab (Ezio Frigerio). Willy Deckers bedachtsame Regie umgibt die blutvolle veristische Dramatik mit einem feingesponnenen Netz psychologischen Backgrounds.

Ihre besondere Faszination aber bezieht die Aufführung eindeutig aus einer musikalisch optimalen Umsetzung, die vor allem auf das Konto des jungen spanischen Dirigenten Garcia Navarro geht. Gemeinsam mit den hervorragend disponierten Wiener Symphonikern bringt er Puccinis Partitur in ihrer ganzen Genialität zum Leuchten. Die Italienerin Mara Zampieri in der Titelrolle, der Spanier Giacomo Aragall als Cavaradossi und der Schwede In-gvar Wixell als Scarpia bilden auch in Bregenz eine Idealbesetzung der Hauptpartien.

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