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Gequältes Genie

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Der 27jährige Schumann träumte bereits von einem Selbstmordversuch, den er 17. Jahre später tatsächlich unternahm, und wirklich hat er — wie seinerzeit im Traum — zuerst den Ring in den Rhein geworfen. Auch die neuere Schumann-Forschung vermag kein Licht in die Vorgänge zu bringen: Hat Johannes Brahms eine Ehetragödie ausgelöst? War Schumanns Wahnsinn eine Spätform syphilitischer Infektion, wie Eliot Slater vermutet?

Diese und ähnliche Fragen werden allerdings kaum das Menschenbild des leidenden Liebenden verdunkeln können, der fünf Jahre um seine Clara kämpfen mußte, und sie werden auch vor dem Interesse zurückstehen müssen, das neuerdings wieder in besonderem Maße der Struktur vor allem von Schumanns kleinformatigen Werken entgegengebracht wird.

Beim Studium solcher Theorien darf allerdings das dazupassende Musikbeispiel keineswegs entfallen, denn Musik muß eben in erster Linie gehört werden.

ROBERT SCHUMANN. Von Peter Sutermeister. Heliopolis-Verlag, Tübingen 1982. 227 Seiten, Ln., öS 273,60.

ROBERT UND CLARA SCHUMANN - BRIEFE EINER LIEBE. Hrsg, von Hanns- Josef Ortheil. Athenäum-Verlag, Königstein 1982. 365 Seiten, Ln., öS 258,50.

ROBERT SCHUMANN II-Musikkonzepte. Hrsg, von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn. edition text + kritik, München 1982. 389 Seiten, Pbck., öS 326,80.

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