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Große Chancen für Wien

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Das Leibgericht der Königsmacher wird nicht serviert — es gibt kein Hickhack a lä Viennoise. Dank der Blitzentscheidung von Minister Helmut Zilk weiß Wien, woran es ist: Claus Peymann wird ab 1986 das Burgtheater, Claus Helmut Drese die Staats-, Eberhard Waechter die Volksoper leiten. Ideale Direktoren gibt's nicht, schon gar nicht in Wien, aber wer schnell entscheidet, hat einen Fehler vermieden.

Waechter ist Wien wohlbekannt. Drese bringt aus Zürich den Ruf eines dem Neuen, Kühnen verpflichteten Mannes mit, dem mehr als die beste Besetzung des Gängigen am Herzen liegt.

In der Gestalt von Claus Peymann aber kommt das A benteuer auf uns zu. Da ist „alles drin", nur kein Fortbewegen in eingefahrenen Geleisen. Bringt er Bernhard Minetti nach Wien mit? Wird Wien Uraufführungsstadt für Thomas Bernhard? Wird das Burgtheater Stein des Anstoßes? Ort schöpferischer Provokation?

Claus Peymann war zweifellos allererste Wahl. Der größte Unsicherheitsfaktor ist die Reaktion „des Hauses". Hält Peymann das Burgtheater, das Burgtheater Peymann aus?

So oder so: Ein großes Experiment ist gewagt, für Wien und Österreich. Und das Leben des Theaterkritikers in Wien wird endlich wieder einmal interessant.

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