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Große deutsche Dichterin

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„Allein mit meinem Zauberwort" läßt die Einsamkeit anklingen, die das Leben der wohl bedeutendsten deutschen Dichterin, Annette von Droste-Hülshoff, umhüllte. Ihre Lebensgeschichte vor dem Hintergrund eines scheinbar ungetrübten Biedermeier-Idylls erzählt von der geheimen Tragik einer außergewöhnlichen Begabung, die ihre im Inneren tobenden Leiden und Kämpfe in Dichtung verwandeln konnte.

Die von Gustav Sichelschmidt aufgezeichnete Biographie der 1797 auf der Wasserburg Hülshoff im Münsterland geborenen Dichterin schildert das Milieu einer Epoche, mit dessen Verständnis der Zugang zum literarischen Werk Droste-Hülshoffs für uns Menschen des 20. Jahrhunderts leicht gelingt.

Die Lektüre wird zu einem faszinierenden, bewegenden Ausflug in die Poesie! Mag die Sprache auch hin und wieder fremd klingen, so beeindruckt vor allem die Aussagekraft der aus einer „wilden Seele" strömenden Verse.

Möge die erste Strophe eines Gedichts dem Leser den Trost und die Hoffnung vermitteln, mit dem die Dichterin wenige Tage vor ihrem Tod am 24. Mai 1848 ihrer Familie einen letzten Dank abstattete:

„Geliebte, wenn mein Geist geschieden, / So weint mir keine Träne nach; / Denn, wo ich weile, dort ist Frieden, / Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!"

ALLEIN MIT MEINEM ZAUBERWORT. Annette von Droste-Hülshoff. Von Gustav Sichelschmidt. Droste Verlag, Düsseldorf 1990. 336 Seiten, öS 343,20.

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