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Haiku

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Die Japaner lieben eine Form kleinster Gedichte, die sie Haiku (oder Haikai) nennen. Sie haben nur 17 Silben und deuten lediglich eine Stimmung an, in die sich der Hörer oder Leser hineinversetzt und die er für sich dann weiter-spinnen mag. Und immer wird dabei eine jahreszeitliche Situation angesprochen, die dem Japaner geläufig ist. So ein Haiku ist kaum mehr als eine kleine „Pause zwischen zwei Atemzügen“, aber überaus anregend, wenn man sich einmal hineinversetzt.

Könnten wir solche Pausen im ■ -geschäftigen Treiben des Alltags nicht--ÖMeh--manehmal~einlegen? Hören und dabei die Augen schließen — oder Lesen und die Worte besinnlich ausmalen? Das würde sich als eine sehr gute Übung erweisen.

So seien hier als kleine Anregung ein paar „deutsche Haiku“ gegeben:

Stille Wasser glänzen im See — Herbstliche Bäume stehen am Rand.

Grüne Wiesen ruhen im Tal — Bunte Käferchen eilen umher.

Oder in der strengeren japanischen Form, in der Silben einander in 3 Zeilen 5:7:5 folgen:

Blühende Zweige —

Summende Bienen darum —

Hoch steigt die Sonne.

Leuchtende Blätter — Flammende Äste am Baum — Fliegende Vögel.

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