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Heilige Kampfer

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Als „Gratwanderung zwischen Bewunderung und Kritik“ kennzeichnet der Autor selbst sein Buch über „Geschichte und Gegenwart der Jesuiten“, das den Vorzug einer langen persönlichen Nähe zum katholisch-römischen Milieu mit der Distanz des klugen, sachkundigen Beobachters verbindet.

Die oft dramatische Geschichte des Ordens und dessen religiöser Eifer, ebenso im Widerstand gegen eine sich wandelnde Welt wie in der Anpassung an die Zeitläufe, werden vor dem Hintergrund jener Regeln, Satzungen und geistlichen Übungen dargestellt, die der Ordensgründer Ignatius von Loyola gleichsam als zeitlose Schlüssel hinterlassen hat: zum öffnen und zum Versperren. Sie machen wissenschaftliche, philosophische und theologische Kühnheit ebenso möglich wie inquisitorische Verhärtung. Fischer schildert eindrucksvoll die Orientierungskonflikte, aber auch die fruchtbaren Denkanstöße, die sich daraus in der Geschichte des Ordens immer wieder ergaben (wobei man in dem Buch Quellenangaben vieler Zitate und einen Namens-Index vermißt). Die heutige Lage der Jesuiten, ihr Regierungssystem, ihre Aktivitäten und Schwierigkeiten werden mit Zahlen und Fakten genau dargestellt, zuweilen auch anekdotisch gewürzt; bedeutende Köpfe wie Karl Rahner und Oswald von Nell-Breu-ning werden porträtiert.

DER HEILIGE KAMPF. Von Heinz-Joachim Fischer. Piper Verlag, München, Zürich 1987. 281 Seiten, geb.. öS 160.-.

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