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Hoffnung und Resignation

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Sterben und Sterbehilfe sollen nicht mehr tabu sein. Die in New York lebende Schweizer Ärztin Dr. Elisabeth Kübler-Ross, der Zürcher Primarius Urs-Peter Hämmer- li, der Wiener Arzt Werner Vogt, der Krankenhausseelsorger P. Molnär und eine Krankenschwester diskutierten unter der sicheren Führung von Franz Kreuzer im Club 2 hierüber. Einig waren sich alle, das Sterben zu „humanisieren”. Dazu konnte Frau Kübler-Ross aus ihrer Tätigkeit in den USA von dem gelungenen Versuch berichten, den Menschen das Sterben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Im Gegensatz zur Schweizerin, die zeigen konnte, daß Sterbehilfe in weitem Umfang möglich ist, sah der Wiener Arzt im Sterben im Spital ein gesellschaftliches Problem, eine Realität - deren Änderung er offenbar nicht für möglich hält. Eine wesentliche Klarstellung zur Debatte um die Euthanasie brachten die Äußerungen von Primarius Hämmerli, der die Voraussetzungen für eine „passive Euthanasie” definierte: Die Krankheit muß mit Sicherheit zum Tod führen und der Sterbeprozeß bereits begonnen haben. Gerade in diesen letzten Augenblicken aber braucht der Mensch die Begleitung, betonte P. Molnär als Krankenhausseelsorger. In den USA wird die Sterbebetreuung schon lehrgangsmäßig betrieben: 20.000 solcher Kurse, initiiert von Elisabeth Kübler-Ross, sind in den letzten zwölf Jahren in Priesterseminaren, Fürsorgeschulen, aber auch Gymnasien abgehalten worden.

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