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Der Autor braucht einen Glauben

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Der Autor, der von der Bühne im Namen seiner Zeit sprechen soll, braucht für sein Werk einen Glauben, und wäre es selbst wie bei der Ausnahme Sartre und seiner Schule — ein Glaube an das Nichts. Was für ein Credo will man jedoch von unserer Generation fordern, der innerhalb von einem Vierteljahrhundert viermal die Schulbücher geändert wurden und die man von einem Tag zum anderen zwang, das zu besudeln, was man sie eben noch zu verehren angehalten hatte? Und hinter dem Wertzerfall, den diese Jugend in ihrem engsten Kreis erlebte, steht nun die nackte Existenzangst, gestachelt durch innere und äußere Not und die Verführung seitens eines Managertums, jene Not der Künstler, durch einen von dem eigenen Skeptizismus begünstigten Mißbrauch ihrer Talente von sich abzuwenden.

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