7069593-1992_17_23.jpg
Digital In Arbeit

In Farbströmen: Gesicht und Gestalt

Werbung
Werbung
Werbung

In den sechziger Jahren, als Informel der letzte Schrei war und die endgültige Vertreibung des Gegenstands aus dfer Kunst nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien, schleuderte Karel Appel, ein Holländer in Paris, mit wildem Pinselstrich glühende Farbströme auf die Leinwand.

Diese „malerische Attacke" eines Künstlers, der sich auf Van Gogh als Ahnherrn beruft und entscheidende Impulse durch Dubuffet und Zeichnungen von Kindern und psychisch Kranken erhielt, holte den Gegenstand zurück, verändert und verfremdet, aber deutlich erkennbar: Gesicht und Gestalt, Mensch und Tier.

Appels siebzigster Geburtstag im Vorjahr war Anlaß, ihm eine Retrospektive zu widmen, die von Den Haag über Köln in die Neue Galerie der Stadt Linz kam. 54 Gemälde und acht Skulpturen präsentieren auf österreichischem Boden am bisher umfassendsten einen Künstler, der die große Tradition der niederländischen Malerei in unserer Zeit fortsetzt und längst zu einem Klassiker der Gegenwart wurde.

Leihgaben aus aller Welt führen in eindrucks-voller Weise vor Augen, wie Karel Appel durch mehr als vierzig Jahre konsequent seinen Weg gegangen ist, von den „Fragenden Kindern" aus dem Jahr 1948 bis zur monumentalen Aktserie, die 1990 entstand. (Bis 24. Mai)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung