Iona Campagnolo könnte eines -Tages der erste weibliche Ministerpräsident des zweitgrößten Landes der Erde werden. Das ist eine Behauptung, die immer häufiger in der kanadischen Presse auftaucht. Obwohl die ebenso attraktive wie intellegente Dame erst seit 1974 als Abgeordnete in Ottawa wirkt, gehört sie bereits - als Sportminister der Regierung Trudeau
- zu den bemerkenswertesten Persönlichkeiten des kanadischen Parlamentes.
Iona Campagnolo, 44 Jahre jung und Mutter von zwei Töchtern, repräsentiert einen sehr ungewöhnlichen Wahlkreis. Skeena, im Nordwesten von British Columbia - Kanadas Kalifornien - hat 94.000 Wahlberechtigte, die vorwiegend Bergleute, Holzfäller und Fischer sind. Ein Drittel der Wähler von Skeena sind Indianer und sie schätzen Iona Campagnolo, die sie als energische Fürsprecherin ihrer Anliegen kennen. Diese Popularität bei den Haida-Indianem trug 1974 nicht wenig zu ihrem überraschenden Wahlsieg bei. Ihr Opponent Frank Howard, der 17 Jahre als Abgeordne ter det New Democrats denv arla- mentangehörthatte, gälturspriinglich als unschlagbar.
Kanadas Sportminister war als Reporterin des Hörfunksenders der Skeena Broadcasting und als Stadtrat ihres Heimatortes Prince Rupert im Nordwesten von British Columbia bekannt, ehe sie von ihren Wählern nach Ottawa entsandt wurde. Zu ihrem Ressort gehört nunmehr die Förderung des Amateursports. Das kostet Geld, aber das Sportministerium verfügt über die nötigen Mittel.
Iona Campagnolo erklärt dazu: „Diese Förderung ist auch für unser internationales Prestige wichtig. In der besten britischen Tradition sagten wir stets, es komme darauf an, wie man spielt, und nicht auf das Egebnis; dennoch waren wir enttäuscht, als unsere Athleten bei den Olympischen Spielen in Montreal keine goldenen Medaillen gewannen. Ich glaube aber, daß wir im kommenden Jahr bei den Common- wealth-Spielen in Edmonton die Spitzenposition erobern werden.“
