7213581-1992_40_16.jpg
Digital In Arbeit

Infrastruktur der Weltrevolution

Werbung
Werbung
Werbung

Auch die bolschewistische Weltrevolution bedurfte einer festen Infrastruktur. 1919 gründete Lenin in Moskau die „Dritte Internationale" - im bewußten Gegensatz zur sozialdemokratischen Zweiten Internationale -, die „Komintern", die „mit allen Mitteln, auch mit den Waffen in der Hand, für den Sturz der internationalen Bourgeoisie und für die Schaffung einer internationalen Sowjetrepublik" kämpfen sollte.

Siebenmal legte die Komintern die - von Stalin vorgegebene -Grundlinie der kommunistischen Politik fest, zuletzt 1935. Dann, 1943, löste Stalin sie auf, um seine westlichen Alliierten über die höheren Ziele der Sowjetpolitik hinwegzutäuschen.

Kaum war der Krieg zu Ende, der Kalte Krieg gerade im Anlaufen, beschlossen am 30. September 1947 - vor 45 Jahren - die Führer der kommunistischen Parteien der Oststaaten, aber auch Italiens und Frankreichs, in Warschau die Gründung des Kominform, des kommunistischen Informationsbüros, das die Verbindungen zwischen den kommunistischen Parteien verbessern sollte, um sich „gegen das Lager des Imperialismus und seine Führungsmacht, die USA" zur Wehr setzen zu können.

Das Kominform hatte zunächst seinen Sitz in Belgrad und übersiedelte dann nach Titos Bruch mit Stalin nach Bukarest. Es sollte die Nachrichten und Erfahrungen der kommunistischen Parteien aller Länder austauschen und ihre Bestrebungen koordinieren.

1956, als es im ganzen Ostblock im Zug der beginnenden Entstali-nisierung zu gären begann, wurde das Kominform wieder aufgelöst.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung