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Jugoslawien

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Cornelius Hell

Von September '91 bis Mai '93 hat Milo Dor in verschiedenen Medien zu den entsetzlichen Vorgängen in seiner ehemaligen Heimat Jugoslawien Stellung genommen. Er urteilt differenziert und hilft unserer beschämenden Unkenntnis mit historischen Fakten und hintergründigen Porträts aus. Über Kroatien erfährt man dabei Tatsachen, die hier kaum zur Kenntnis genommen wurden: die Koppelung politischer Rechte an einen Heimatschein, die Pressezensur oder die Entfernung von Ivo An-dric aus den Lesebüchern. Dors Berufung auf die Aufklärung (welche?) gegen „Barbaren' und „Psychopathen" vereinfacht das Problem des Nationalismus, aber seine Informationen über nationale Mythen sind unentbehrlich und seine Dialogversuche ein wirksames Beispiel konkreter Humanität..

LEB WOHL, JUGOSLAWIEN

Protokolle eines Zerfalls. Von Milo Dor. Otto Müller Verlag, Salzburg 1993. 141 Seiten, öS 148,-.

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1959

Milo Dors Wiederkehr

Unter den jungen Menschen, die mit hungrigem Magen und gezeichnet von den sieben düsteren Jahren 1945 tatenfroh einen neuen Tag begrüßten, fiel ein junger Mann mit schwarzer Haarmähne, dunklem Typ und der in Wien stets wohlverstandenen slawischen Klangfarbe der übrigens einwandfreien deutschen Aussprache bald auf. In den zahlreichen literarischen Runden, Studentenklubs und Künstlerkreisen jener Jahre wurde er bald Milo Dor gerufen. Dieser abgekürzte Name blieb dem jungen Serben, der ein typischer Vertreter der „Uebrig- gebliebenen”, der im zweiten Weltkrieg gereiften und von ihm

1980

Kakanien im Spätherbst

Nicht ganz 20 Jahre zählte der junge serbische Mittelschüler Milutin Doros-lovac, als ihn nach Verhaftung und Fol-terdurch eigene Landsleutediedeutsche Besatzungsmacht als Fremdarbeiter „ins Reich" zum „Einsatz" verschickte. Er kam nicht weit. Er wollte es gar nicht. Er blieb in Wien hängen. Heute ist der rüstige Mittfünziger Vizepräsident des Österreichischen PEN-Clubs, ein streitbarer Kämpfer für die Rechte der Autoren und als Milo Dor einer der namhaftesten literarischen Vertreter der sogenannten „Kriegsgeneration" in Österreich.Nach Hungerjahren im

2003

Mehr als Erinnerung

Der serbische Österreicher Milo Dor, Schriftsteller und kämpferischer Humanist, wird 80 Jahre alt.Vor 60 Jahren wurde ein junger Serbe zur Zwangsarbeit nach Wien deportiert. Zuvor war er von der Gestapo gefoltert worden, weil er dem serbischen Widerstand gegen die deutsche Besetzung Belgrads angehörte. Schon vor dem Krieg war er wegen politischer Kritik vom Schulbesuch im Königreich Jugoslawien ausgeschlossen worden. In Wien ist er zum Schriftsteller geworden. Am 7. März feiert hier er seinen 80. Geburtstag: Milo DorIn der Nachkriegszeit veröffentlichte Dor seine erste Erzählung in Otto

von

Cornelius Hell

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Kakanien im Spätherbst

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