(N)ever converging union: Robert Menasse und Europa

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Robert Menasse schreibt kämpferisch für ein neues Europa, aber funktioniert diese Verkettung von Dichtung und Wahrheit?

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Robert Menasse schreibt kämpferisch für ein neues Europa, aber funktioniert diese Verkettung von Dichtung und Wahrheit?

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Zeitgerecht vor der Europawahl liefert der streitbare Robert Menasse in doch recht kühner Anlehnung an Stefan Zweigs „Die Welt von Gestern“ unter dem Titel „Die Welt von morgen“ einen engagierten Text über das „nachnationale“ Europa und geht darin sehr kämpferisch zur Sache. Wer nämlich seine Vision von einem Europa, das alles Nationalstaatliche hinter sich lässt, nicht bedingungslos teilt, den betrachtet er ganz unumwunden als „Feind“ – oder zumindest als „dumm“.

Dichtung und Wahrheit

Menasse ist ein blendender Schreiber. Sein europäischer Erweckungsroman „Die Hauptstadt“ ist ein packendes Stück Literatur. Seit einiger Zeit tritt er jedoch hinter dem literarischen Paravent immer stärker als Ideologe auf, der Dichtung und Wahrheit so aneinanderkettet, dass sich über apodiktisch verlautbarte Inhalte nicht mehr trefflich streiten lässt. Seine Ängste kreisen um die Wiederbelebung des Nationalstaates, aus dessen Überwindung Europa nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist – so als müsste dieser immer nationalistisch sein. Wäre dann etwa die Schweizer Vielvölkerdemokratie kein Nationalstaat? Und schon gar nicht schätzt er die Berufung auf Föderalismus oder gar – horribile dictu – das Subsidiaritätsprinzip!

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