Politische Versprechen, alle Folgekosten für Bürger und Unternehmen aus öffentlichen Mitteln auszugleichen, sollten besser nicht mehr abgegeben werden.
Die überbewertete Akademisierung erhöht den sozialen Abstand zu den Lehrberufen. Diese verdienen längst mehr Ansehen, statt als Sammelbecken von Studienabbrechern angesehen zu werden.
Ausnahmen scheint es neuerdings nur gegenüber Autokraten erdölfördernder Regime zu geben – ihnen erspart man Vorwürfe, die die Aussicht auf zusätzliche Lieferungen gefährden könnten.
Es gab Zeiten, in denen mein Interesse an Neuigkeiten nahezu unersättlich war. Mittlerweile bin ich angesichts der Hyperinflation an verstörenden Nachrichten, die tagtäglich auf uns einprasseln, gewissermaßen „ersättlich“ geworden und nehme Informationen seltener und selektiver auf. Das schafft Freiräume für zeitlosere Themen. So kam es, dass ich zu Anfang des Monats dank eines ORF-Hörbildes über Bertha von Suttner auf die Zeitgenossenschaft der 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Pionierin der internationalen Friedensbewegung zu Karl Lueger aufmerksam
Zwanzig Jahre lang war ein Euro mehr wert als ein US-Dollar. Seit wenigen Tagen ist er das nicht mehr. Müssen wir uns ob dieser Parität der beiden wichtigsten Weltwährungen Sorgen machen? Nun, ein Verlust des Außenwertes unserer Gemeinschaftswährung von gut zehn Prozent gegenüber dem Jahresanfang wäre unter normalen Umständen zunächst unspektakulär, gewissermaßen halb so „draghisch“. Man könnte ihn auf die vorauseilenden Zinserhöhungen der US-Notenbank zurückführen und zugleich auf eine baldige Stärkung des Euro setzen, sobald die EZB – reichlich verspätet –
Gut Ding braucht Weile, heißt es so schön. Schlecht allerdings, wenn die Weile sich so in die Länge zieht, dass aus dem guten Ding am Ende nichts oder erst zu spät etwas wird. Nein, ich rede nicht von den Vollspaltenböden in den Schweineställen, die erst ab 2040 (!) verboten sein sollen. Die Rede ist vielmehr von einem längst überfälligen europäischen Rechtsrahmen für die seit der Finanzkrise völlig unkontrolliert aus dem Boden schießenden Geld-Fiktionen mit der irreführenden Bezeichnung „Krypto-Währungen“. Zwar haben sich EU-Parlament, Rat und Kommission nach langem
Eigentlich hatte ich vor, diesmal etwas über die kroatische Währung „Kuna“ – altslawisch für „Marder“ – zu schreiben. Sie heißt so, weil einst, als Münzgeld noch nicht gebräuchlich war, in Teilen des heutigen Kroatien Marderfelle als Naturalgeld Verwendung fanden. Die seit Beginn des Monats feststehende Tatsache, dass es zum Jahresende mit dem Mardergeld vorbei sein wird, da Kroatien ab 2023 zum zwanzigsten Euro-Mitgliedsland wird, hätte locker Stoff für eine ganze Kolumne geliefert. Aber dann kam die Meldung über den Bericht des Rechnungshofes zu den Parteifinanzen der
Es erscheint gerade jetzt von nahezu unschätzbarer Bedeutung, eine eigenständige Stimme zu haben und nicht in jeder existenziellen Frage Teil eines Entscheidungskollektivs zu sein.
Es braucht einen differenzierten Blick beim diskutierten Boykott von russischem Erdgas. Bei der Suche nach alternativen Quellen stößt man bald auf Doppelmoral.
In der Chance auf die globale Verbreitung einer liberal-demokratischen Gesellschaftsordnung nach dem Ende des „Kalten Krieges“ sah bekanntlich Francis Fukuyama 1992 im gleichnamigen Bestseller so etwas wie „Das Ende der Geschichte“. Und obwohl seine verführerische These bereits 2001 mit dem Twin-Tower-Attentat falsifiziert wurde, reichten all die seit damals geführten Kriege nicht aus, um die Hoffnung auf eine friedliche Welt(wirtschafts)ordnung nachhaltig zu zerstören. Es war einfach zu verlockend, einem solchen „Narrativ“ zu vertrauen. Was aber bleibt jetzt noch davon
Die Ankündigung der Sperre des Zahlungsverkehrs mit Russland hat auch hierzulande bereits zu einem unerwarteten Kollateralschaden geführt: die Zwangsschließung der "Sberbank".
Über das neue Geschäft mit Non-Fungible Tokens (NFTs) - und die noch kostbareren Alternativen "Non-Fungible Humans" (NFHs) und "Non-Fungible Moments" (NFMs).
Als jüngst im österreichischen und deutschen Fernsehen der aus Anlass des achtzigsten Jahrestages gedrehte, hochrangig besetzte Spielfilm über die „Die Wannseekonferenz“ gezeigt wurde, entschied ich mich gegen dieses Angebot. Ich tat es aus demselben Motiv, aus dem ich schon 2004 dem Kinofilm „Der Untergang“ ausgewichen war, in dem Bruno Ganz Adolf Hitlers letzte Stunden im zertrümmerten Berlin nachstellte. Ich schreibe also über etwas, das ich gar nicht gesehen habe, wenn ich im Folgenden zur Diskussion stelle, ob es bei noch so sorgfältiger Regie überhaupt verantwortbar sein
Die aktuelle Inflation der Erwartungen an einen Staat, der für alles aufkommt, birgt große Gefahren für die langfristige (finanz-)politische Stabilität.
Darf man darüber ernüchtert sein, wie offensichtlich übereilt da vordergründig nach den Besten der Besten gesucht wurde, während die kaum verborgene Agenda hieß, verlorengegangenes föderales Terrain um fast jeden Preis zurückzuerobern?
Das Anliegen, der „humanistischen Utopie“ zu neuen Chancen zu verhelfen, ist gerade jetzt wieder von brennender Aktualität. Gedanken zu den Salzburger Festspielen.
Mit der überstürzten Kapitulation in Afghanistan erweist sich der Westen als unzuverlässiger Partner. Eine verheerende Entmutigung jener, die weltweit um ihre demokratischen Grundrechte kämpfen.
Trotz der offenen Flanke waren die Brüsseler Verhandler auf Druck der USA vorauseilend bereit, ihre Pläne zur Einführung einer Digitalsteuer vorläufig zu schubladisieren, schreibt FURCHE-Herausgeber Wilfried Stadler in "Stadlers Marktforum".
Die Erwartung, China würde mit zunehmenden ökonomischen Fortschritten am Ende zu einer Demokratie westlichen Musters konvergieren, erweist sich als unerfüllbar.
Der Schritt in Richtung einer 15-prozentigen globalen Mindeststeuer lässt hoffen. „Taxes for Future“ wäre ein schöner Name für die dazugehörende Bürger(innen)bewegung.
„Jetzt ist schon wieder was passiert.“ Eigentlich war dieser vertraute Anfang aller Brenner-Krimis von Wolf Haas nicht als Einstiegssatz in diese Kolumne vorgesehen. Denn es hätte ursprünglich ein Text werden sollen, der zum 1. April passt. Diese Absicht wurde jedoch vereitelt durch das, was vor wenigen Tagen in Sachen EU-Corona-Hilfspaket passiert ist: In buchstäblich letzter Minute steht das Inkrafttreten des im vergangenen Jahr mühsam erstrittenen europäischen Wiederaufbauplans („Next Generation EU“) in Gesamthöhe von 750 Milliarden Euro in Frage. Unmittelbar nachdem das
Es kann auf Dauer nicht gutgehen, zu verdrängen, dass der Vertrag von Maastricht in der Krise faktisch umgangen wird – nur weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf.
Der Gefahr ideologischer Pandemien entkommen wir am besten mit einem möglichst nüchternen Blick auf die aktuelle Lage. Eine Replik auf Stephan Schulmeister.
Italien ist für den Euroraum schlicht zu wichtig, um fallengelassen zu werden. Wir alle müssen daran interessiert sein, dass es Reformen in Angriff nimmt.
Es ist eine nüchterne Feststellung, dass das fragile Finanzsystem grundlegend neue Spielregeln braucht, um am Ende nicht wieder den Staaten und ihren Steuerzahlern zur Last zu fallen.
Die Chefökonomin der Weltbank, Carmen Reinhart, hat sich viel mit vergangenen Wirtschaftskrisen beschäftigt. In der aktuellen spielt sie eine tragende Rolle.
Europa stand schon schlechter da - verglichen mit dem einst so bewunderten Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Damit das so bleibt, braucht es die richtigen Entscheidungen.
Praktisch alle, die sich in Wirtschaft und Politik engagiert um Reformen bemühen, müssten sich durch die neue Enzyklika von Papst Franziskus entmutigt fühlen. Eine kritische Lektüre.
Das Hauptmotiv der Initiative "Ausbildung statt Abschiebung" sind humanitäre Erwägungen. Sie gebieten es, trotz Eintrübung des Arbeitsmarktes über Nachbesserungen nachzudenken.
Die 27 EU-Regierungschefs haben sich auf das größte Haushalts- und Finanzpaket ihrer Geschichte geeinigt. Damit das Geld nicht in Budgetlöchern versickert, gilt es jetzt, an der Präzisierung des Förderprogrammes zu arbeiten. Analyse eines historischen Deals.
Der deutsche Verfassungsgerichtshof hat die geldpolitische Urteilskraft des EuGH grundsätzlich in Frage gestellt. Jetzt besteht Handlungsbedarf. Es geht darum, die Transparenz und eine Festigung des geldpolitischen Fundaments des Euro zu nutzen, statt weitere Rechtsunsicherheit zu riskieren.
Mitten in diesem Leben im falschen Film begegnen uns die merkwürdigsten Erklärungen des so beklemmenden coronarischen Ausnahmezustands. Die einen wollen uns weismachen, diese Krise sei, wenn schon kein Geschenk des Himmels, so doch eine Chance zur Weltverbesserung. Andere sehen im rätselhaften Virus gar einen Beweis für Marktversagen und werfen – wie Hexenverbrenner nach der Pest – gleich auch die böse Globalisierung mit auf den Scheiterhaufen. Wie gut, dass sich die große Mehrheit der Bevölkerung als realitätssinnig und resistent gegenüber alleinseligmachenden Wahrheiten erweist.
Warum das Coronavirus das Herz-Kreislauf-System der Weltwirtschaft ernsthaft gefährden könnte. Und welche beherzten Interventionen nun zur Stabilisierung und Heilung notwendig wären. Eine Analyse.
Im Jahr 1985 erschien im deutschen Merkur ein berühmt gewordener Text des Philosophen Jürgen Habermas über „Die neue Unübersichtlichkeit“. Der Untertitel lautete: „Die Krise des Wohlfahrtsstaates und die Erschöpfung utopischer Energien“. Im Kern ging es um die Zerrissenheit des Zeitgeistes zwischen Geschichte und Utopie, aber auch um ein abnehmendes Vertrauen der westlichen Kultur in sich selbst. Dass Habermas nur wenige Jahre vor dem Glücksfall der Ostöffnung und der unmittelbar darauf einsetzenden, von anfänglichem Optimismus getragenen Globalisierung eine so ernüchternde
Etwas, das „meisterlich“ gelingt, wird hoch geschätzt. Die Meisterinnen und Meister selbst hingegen genießen weit weniger gesellschaftliche Wertschätzung. In die Lehre statt in die Oberstufe eines Gymnasiums zu gehen, wird nicht selten als zweit-, ja drittbeste Alternative für jene angesehen, die es eben nicht in die „höhere“ Bildung schaffen. Schon deshalb ist der kräftige „duale“ Akzent im Bildungskapitel des türkis-grünen Regierungsprogramms zu begrüßen. Denn eine stärkere Verschränkung von Bildung und Berufsausbildung ist so überfällig wie die wechselseitige
Joe Kaeser, Vorstands-Vorsitzender von Siemens, verantwortet einen Jahresumsatz von fast 90 Milliarden Euro. Entscheidungen über komplexe Probleme und hohe Risiken gehören in seiner Funktion zur Routine. Er gilt als unkonventioneller Mahner gegen einen gesellschaftsspaltenden „Kasinokapitalismus“ und orientiert sich damit an einem berühmt gewordenen Leitsatz des Firmengründers Werner von Siemens: „Für augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht.“ Dennoch geriet der weltgewandte Top-Manager jüngst unter massiven Druck, als deutsche Klimaschützer gegen die Lieferung von
„Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, Pläne zu machen.“ Diese Konfuzius zugeschriebene Weisheit scheinen sich die Koalitionsverhandler zu Herzen genommen zu haben. Man gönnte sich genügend Zeit, um zunächst Grundsätzliches auszuloten und Vertrauen zu fassen, um erst darauf aufbauend ein pragmatisches, durchaus ambitioniertes Programm zu schmieden. In einem sich ständig verändernden politischen Umfeld wird es bei der Umsetzung der Pläne durch das neue Regierungsteam allerdings auch Phasen geben, in denen es „sich anhängt“ und die Mühen der
„Es geht nirgends so zu wie auf der Welt!“, meinte einst Johann Nestroy. Um wieviel stärker empfinden wir das heute inmitten der permanenten Überflutung mit Welt-Nachrichten über globale politische Fragestellungen, deren Komplexität uns zu überfordern droht! Da kann nicht verwundern, dass es im Zustand gefühlter Machtlosigkeit mitunter zu verkürzten Schlüssen über die richtigen Prioritäten und zu übereilten Schuldzuweisungen kommt. An kaum einer Frage wird das so deutlich wie beim Kampf gegen die Erderwärmung. Dass die Klimakonferenz in Madrid ergebnislos geendet hat, liegt
Der Zeitpunkt, zu dem das EU-Parlament in der vergangenen Woche den „Klimanotstand“ ausgerufen hat, war dramaturgisch perfekt gewählt: zu Beginn der Amtszeit der auf einen „Green Deal“ setzenden EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und wenige Tage vor Eröffnung der von Santiago nach Madrid verlegten UN-Klimakonferenz. Inhaltlich lässt sich allerdings darüber streiten, ob die Wortwahl – bei aller gegebenen Dringlichkeit – auch wirklich passt. Sie könnte nämlich auch als Eingeständnis eines Entscheidungsnotstands von mit der Lösung der Umweltfrage schlicht
Das 11. Drucker-Forum in Wien beschäftigt sich mit der Reform der Führung in Konzernen. Der geistige Vater der Lehre vom Management, Peter F. Drucker, wäre heuer 110 Jahre alt geworden.
Zugegeben: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Dennoch konnte ich mir kürzlich während einer Bahnfahrt von Luzern nach Wien neidvolle Vergleiche der aktuellen demokratiepolitischen „Performance“ der beiden Nachbarstaaten nicht verkneifen. Bekanntlich hat ja auch die Schweiz vor Kurzem gewählt. Wie bei uns legten die Grünen auf gut 13 Prozent kräftig zu. Im Gegenzug mussten alle vier derzeit in der eidgenössischen Regierung („Bundesrat“) vertretenen Parteien Stimmenverluste hinnehmen. Auf Grund ihrer neuen Stärke wird es nun im Laufe der kommenden Monate aller Voraussicht
Notenbanker sind Symbolfiguren des Vertrauens in die Währung, für die sie Verantwortung tragen. Sie wählen daher ihre Worte besonders sorgfältig, stets darauf bedacht, nur ja keine Missverständnisse auszulösen. Wenn sie dann doch einmal deutlicher werden, geschieht dies als Teil einer Strategie zur Konjunkturbelebung durch Beeinflussung der Markt-Meinung. Denn nach diesem Stimmungsbarometer richten sich Preisbewegungen auf den Finanzmärkten ebenso wie Kaufentscheidungen von Unternehmen und privaten Haushalten. Eines der prominentesten Beispiele für derartige Wort-Deutlichkeit ist jene
Wie überlebt die Menschheit das „Anthropozän“, das Zeitalter des Menschen? Bei der GLOBART-Academy kamen Vor- und Querdenker wie Starökonom Jeffrey Sachs zu Wort.
So ein Pech aber auch: Wer konnte schon ahnen, dass ausgerechnet dann, wenn dem Lavanttaler Bundesligaklub WAC der sensationelle Einzug in die Europa League gelingt, das sonst nur schütter besuchte Prestige-Stadion in Klagenfurt wegen eines Kunstprojekts unbespielbar sein würde. Die herbstlichen Matches der Wolfsberger müssen nun – horribile dictu – im Grazer Stadion ausgetragen werden. Andererseits – die Fußballfans unter den FURCHE-Leserinnen und -lesern mögen es mir nachsehen – halte ich das, was sich derzeit in Klagenfurt ereignet, für so besonders, dass mir die
Ich sehne mich nach einer Klimawende. Nein, nicht nach der, die die Gletscher schmelzen lässt, sondern nach einer grundlegenden Wende des innenpolitischen Klimas. Drei Monate nach Ibiza und ganze fünf Wochen vor der Nationalratswahl wünsche ich mich einfach raus aus dem innenpolitischen Dauertief, aus den permanenten Unwettern und den Geröllmassen, die sie hinterlassen. All diese Zumutungen rauben uns kostbare Zeit und verdunkeln den Blick auf künftige Möglichkeiten. Außerdem hoffe ich auf eine längst überfällige Mindestsicherung – nicht im sozialpolitischen Sinn, sondern als eine
Was für eine unglückliche Fügung: Inmitten sich aufschaukelnder Handels- und Währungskonflikte zwischen den USA und China ist Europa faktisch handlungsunfähig. Der langwierige Komplettaustausch aller Entscheidungsträger nach der Europawahl verbannt uns bis mindes- tens Ende Oktober auf die Reservebank der Weltpolitik. Was in normalen Zeiten kaum aufgefallen wäre, wird nun zum Glaubwürdigkeitsproblem. Fatalerweise verfestigt sich nämlich der Anschein, dass die Geschichte auch ohne die Mitwirkung von Europas Repräsentanten weitergeschrieben wird. Getoppt wird dieser Eindruck noch durch
Am 31. Oktober endet die Amtszeit von Mario Draghi als Präsident der Europäischen Zentralbank. Während seiner gesamten acht Jahre in dieser Funktion hat er kein einziges Mal die Leitzinsen erhöht. Ganz im Gegenteil: In der vergangenen Woche setzte er eindeutige Signale in Richtung einer weiteren Senkung der Einlagezinsen von Banken unter den derzeit geltenden Satz von Minus 0,4 Prozent. Der Leitzins selbst soll – wie schon seit März 2016 – für absehbare Zeit bei Null bleiben. Während Draghi über etwa drei Viertel seiner Amtszeit als erfolgreicher Feuerwehrkommandant im Kampf gegen
Vor wenigen Tagen fragte ich einen langjährigen Mitarbeiter der Atomenergiebehörde nach seiner Einschätzung der beunruhigenden weltpolitischen Lage. Ich hoffte auf eine besänftigende Auskunft, etwa in der Richtung, das alles sei bloß Säbelrasseln. Seine Antwort fiel jedoch ernüchternd aus: Die Büchse der Pandora sei definitiv wieder geöffnet, spätestens seit Aufhebung des Atomsperrvertrages. Die Einigung auf dieses epochale Vertragswerk kam 1969 zustande, im selben Jahr wie die geglückte Mondlandung. Bei beiden Vorhaben hatte man damals den Mut, nach den Sternen zu greifen und Ziele
Dass globale Probleme nur dann lösbar sind, wenn die gewichtigs- ten Spieler der Weltwirtschaft nach gemeinsamen Regeln suchen, hat die Finanzkrise 2008 höchst unsanft in Erinnerung gerufen. Seit damals treffen einander regelmäßig die Spitzen von 19 führenden Wirtschaftsnationen, ergänzt um den Präsidenten der EU-Kommission. Sie repräsentieren nicht weniger als 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. US-Präsident Trump nützte den jüngsten G20-Gipfel in Japan zu einer weiteren Demonstration jener Taktik des „divide et impera“, die seinem Narzissmus so entgegenkommt.
Zack-Zack-Zack“ hätte das im IbizaSpeech wohl geheißen. So schnell ging die Ablöse der eben erst ernannten Interimsregierung vor sich, dass gar keine Zeit blieb, diesen Vorgang kritisch zu würdigen. Er liegt ja auch, gemessen am Veränderungstempo der letzten Wochen, schon wieder fast eine Ewigkeit zurück. Umso schleppender fühlt es sich jetzt an. Während in Griechenland, wo Neuwahlen erst am 26. Mai ausgerufen wurden, bereits am 7. Juli gewählt wird, müssen wir uns vier Monate gedulden. Andererseits bleibt uns um den Preis all dieser Turbulenzen wohl viel weiteres Ungemach erspart.
Das Kunstforum Wien rückt mit der aktuellen Ausstellung „Flying High“ die weibliche Seite der Art brut in den Fokus. Kostbare Leihgaben aus aller Welt sind in der Schau versammelt.