(Museum für Völkerkunde, Wien, bis Ende Jänner 1980) Die Ausstellung „Armenische Kunstschätze“ hält noch viel mehr als sie verspricht. Sie macht nicht nur mit Kunstschätzen bekannt, die sonst nicht zu sehen sind. (Ein großer Teil davon stammt aus dem Wiener Mechitaristenkloster, • dem größten armenischen Kulturzentrum im deutschsprachigen Raum.) Sie informiert auch über Armeniens Geschichte und Vorgeschichte und damit über eine besonders alte und starke, aber heute weithin vergessene Wurzel nicht nur der abendländischen Kultur. Christliche armenische Künstler leisteten nämlich auch einen bedeutenden Beitrag zur osmanischen Kunst.
Elisabeth Bauer, die diese Ausstellung gestaltet hat, ist eine hervorragende Armenien-Kennerin, und, ihr großartiger Bildband „Armenien - Geschichte und Gegenwart“ (Reich-Verlag, Luzern, in der Reihe „terra magica“) wurde soeben neu aufgelegt. Ein weiteres Armenienbuch von ihr wird im Wiener Mechitaristenver- lag erscheinen. Die Ausstellung, ein echtes kleines Großereignis, wird erweitert im nächsten Jahr auch in der Kartause Gaming zu sehen sein.
