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Krenek privat

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Wer Ernst Krenek einmal persönlich begegnen durfte, wird bei der Lektüre seiner amerikanischen Tagebücher' aus den Jahren 1937 bis 1942 verblüfft sein: Als Mann um die 50 zeigt er sich hier als ein von Selbstzweifeln und Lebensangst gepeinigter emigrierter Künstler auf der Suche nach einem gesicherten Wirkungsfeld.

Der Komponist von „Jonny spielt auf war im Deutschland der Nazis untragbar geworden, und als man auch in Österreich von ihm abrückte und seine Oper „Karl V." nicht aufführte, trieb es ihn in die Neue Welt, die ab 1938 (ein Jahr nach dem ersten Aufenthalt) seine Heimat wurde.

Der Leser wird vom Gedankenreichtum dieses Tagebuches bald fasziniert. Kreneks „kompositionstechnischen Bemerkungen" - er hat das vorausgesehen - sind das Wichtigste daran. Einige erläuternde Notenbeispiele wären allerdings zum besseren Verständnis sehr hilfreich. Die Kommentare von Claudia Maurer Zenck aber sind von respekteinflößender Fülle und Genauigkeit.

DIE AMERIKANISCHEN TAGEBÜCHER 1937-1942. Dokumente aus dem Exil. Von Emst Krenek. Herausgegeben von Claudia Maurer Zenck. Böhlau Verlag, Wien/Köln/ Weimar 1992. 298 Seiten, öS 392,-.

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