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Los von Wien

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Seit Herzog Heinrich Jaso-mirgott 1156 seine Residenz von Klosterneuburg in seine Burg Am Hof verlegt hatte, war Wien nicht nur die Hauptstadt des (Erz-)Her-zogtums, später, als die Habsburger Kaiser wurden, des ganzen Reichs, sondern natürlich auch ihres unmittelbaren Umlandes, aus dem im Lauf der Jahrhunderte das Kronland Österreich unter der Enns, dann Niederösterreich, schließlich das Bundesland wurde.

Bis 1921. Am 1. Jänner 1922 — vor 65 Jahren — trennte sich Niederösterreich von Wien, das nun ein eigenes Bundesland bildete. Alfred Weikert bezeichnet diesen Schritt als parteipolitische Entscheidung („Niederösterreich-Kalender“, Horn 1986), denn seit den Wahlen von 1907 hatten die Sozialdemokraten die Mehrheit in Wien, die Christ-' lich-Sozialen im Umland — und das vertrug sich schlecht. So trennte man sich ohne Zorn.

Seither war Niederösterreich das „Land ohne Hauptstadt“, dessen Regierung und Parlament im Ausland“ residierten. Initiativen zur Neugründung gab es mehrfach. Erst heuer erklärte der Landtag St. Pölten zur neuen Hauptstadt.

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