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Mahlers „Achte“

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Das in Wien abgehaltene Symposium amerikanischer Chordirigenten, an dem auch mehrere amerikanische Chorgemeinschaften teilnahmen, hat eine ganze Reihe von praktischen Übungen und technischen Unterweisungen sowie die Behandlung stilkundlicher, für die Aufführungspraxis wichtiger Fragen durch den Leiter dieser Veranstaltung, Pofes- sor Dr. Günther Theurihg, gebracht. Das Programm wurde durch Vorträge bekannter Musiker und Komponisten ergänzt, darunter ein rhetorisch sehr differenzierter Beitrag Ernst Kreneks, der als Autor seiner „Lamentatio Jeremiae“ und „The Santa Fe Time Tablė“ auch auf dem Gebiet des modernen Chorschaffens wesentliches zu sagen hatte.

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Das in Wien abgehaltene Symposium amerikanischer Chordirigenten, an dem auch mehrere amerikanische Chorgemeinschaften teilnahmen, hat eine ganze Reihe von praktischen Übungen und technischen Unterweisungen sowie die Behandlung stilkundlicher, für die Aufführungspraxis wichtiger Fragen durch den Leiter dieser Veranstaltung, Pofes- sor Dr. Günther Theurihg, gebracht. Das Programm wurde durch Vorträge bekannter Musiker und Komponisten ergänzt, darunter ein rhetorisch sehr differenzierter Beitrag Ernst Kreneks, der als Autor seiner „Lamentatio Jeremiae“ und „The Santa Fe Time Tablė“ auch auf dem Gebiet des modernen Chorschaffens wesentliches zu sagen hatte.

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Als krönende Schluß Veranstaltung des Symposiums, gleichzeitig einen Beweis für die fruchtbringende Erziehung und die gute Disziplin großer Chormassen im Zusammenwirken mit Instrumentalkörpem liefernd, kam nun eine überaus respektable Aufführung von Gustav Mahlers Achter, der sogenannten „Symphonie der Tausend“, im Großen Konzerthaussaal zustande.

Unter Günther Theurings lebendiger, aber immer ausgewogener Leitung kam eine überaus anerkennenswerte Aufführung heraus. Immer bemühte sich der Dirigent um die Parität zwischen feinziselierten Details und dem großangelegten Bogen des Gesamtwerkes, er hatte die hervorragend studierte und stimmlich ausgezeichnete Chormasse — es beteüigten sich sieben amerikanische gemischte Studentenchöre und die Wiener Sängerknaben — mit exakter, deutlicher Zeichengebung sicher in der Hand, desgleichen das Symphonieorchester Radio Brati slava, das über ein ein prächtiges Bläserkorps und gute, tiefe Streicher verfügt. Den Orgelpart verwaltete Rudolf Scholz.. In der Intensität seines Mitfühlens für die lyrischen und dramatischen Höhepunkte der schwierigen Partitur zeigte Theu- ring nicht nur deren genaue Kenntnis, sondern bewies auch, daß ihm ihre erfreulich gelungene Ausdeutung eine echte Herzensangelegenheit war.

Unterschiedlich sind die Leistungen der Gesangsolisten zu beurteilen, von denen die Damen ihren männlichen Kollegen überlegen waren. Aida Baghramian und Elizabeth Barham als Soprane, die Altistin Ingrid Mayr und der junge Bassist Jaroslav Stajnc seien hervorgehoben, ein Versager auf stimmlichem Gebiet war der ansonsten sehr musikalische Tenor Wolf gang Witte in der wichtigen Partie des Doctor Marianus. Eliza- beth Schilling und Elizabeth Kinsky sowie Rene Tucek ergänzten das Solistenensemble.

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