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Mauthe und Flora

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„Die Bürger von Schmeggs“ von Jörg Mauthe, zunächst eine Radiosendereihe bei Rot-Weiß-Rot, 1955 von den „Salzburger Nachrichten“ fortsetzungsweise in den Wochenendausgaben gedruckt, erscheint nun in Buchform. „Wo liegt Schmeggs?'', heißt das erste der vierundzwanzig Kapitel; es folgen Abschnitte wie „Die Orthographiereform“, „In Schmeggs wirdgeplant“, „In der feindlichen Stadt“, „Das Opfer der Gemeinderäte“, „Das Managerkrankenhaus“ und am Ende verräterisch „Schmeggs geht nicht unter!“ Das sagt seit je her der Wiener von seiner Stadt.

Mauthe schildert sein Schmeggs als utopisches Riesendorf (an der Schilda gelegen), wo es einen recht ratlosen Gemeinderat gibt, in welchem die Traditionspartei und die Fortschrittspartei einander, quasi aus Tradition, erbittert bekämpfen, ohne sich gegenseitig weh zu tun. Kurzum, der Österreich-Patriot Mauthe hat eine satirische Liebeserklärung geschrieben, mit dem Ausruf am Buchende: „O Schmeggs, du Voralpenrose unter den Städten Europens!“

Der Untertitel des Romans lautet „Tagebuch eines Ortsunkundigen“ und kündigt natürlich einen Aufsitzer an; der Autor kennt den Ort in-und auswendig und könnte ihn besingen mit: Schmeggs, Schmeggs nur du allein. Übrigens, nicht zu vergessen: Der berühmte Tiroler Paul Flora hat das Buch kongenial illustriert.

DIE BÖRGER VON SCHMEGGS. Von Jörg Mauthe. Edition Atelier, Wien 1989. 223 Seiten, ÖS28o,-.

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