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Mit Rossinis Witz und Komik

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(Staatsoper Wien, „Die Italienerin in Algier“ von Gioacchino Rossini) So herzlich hat Wiens Staatsopernpublikum schon lange nicht gelacht, wie bei dieser Rossini-Premiere der „Italiana in Algeri“.

Claudio Abbado, der feinsinnige Rossini-Spezialist am Pult, Jean-Pierre Ponnelle als Regisseur und Ausstatter und ein Rossini-Ensemble, wie man wohl kein zweites findet, entfesselten ein Dreistunden-Furioso der Komik und des funkelnden Witzes. Die Sänger brillierten mit unglaublichen Koloraturkünsten, daß mancher im Publikum wohl den Atem anhielt.

Abbado führt Sänger und Musiker mit beispielhafter Präzision. Da schwillt jedes der typischen Rossini-Crescendi bis zur Explosion der Pointen, da rattern die Ensembles wie Feuerwerks-Entladungen und da entfalten Agnes Baltsa als temperamentvolle, gerissene „Italienerin“ Isabella, Pa-trizia Pace (Elvira), Ruggero Raj-mondi (Mustafa Bey), Alessan-dro Corbelli (Lindoro) und Enzo Dara (Taddeo) nicht nur Bravour, sondern auch berührende Herztöne.

Ponnelle entwarf einen algerischen Palast von raffinierter Schönheit. Eine osmanische Riesenhalle mit Marmorsäulen, Galerien und Treppen und idealen Möglichkeiten der Verwandlungen in Sekundenschnelle. Die Kostüme zählen zum Schönsten, was man in der Staatsoper seit Jahren gesehen hat.

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