Plutokratie en marche

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Der Weg von der Demokratie in die Herrschaft der Reichen scheint vorgezeichnet.

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Der Weg von der Demokratie in die Herrschaft der Reichen scheint vorgezeichnet.

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Nun hat es Elon Musk also geschafft, Twitter zu übernehmen. Und der Katzenjammer ist groß. Ein Multimilliardär, der immer wieder verhaltensauffällig ist, der sein Imperium aber auch gekonnt aufbauen konnte, ist nun Herr der Plattform der Kurzbotschaften.

Zum einen ist das der Lauf der Dinge in der neoliberalen Wirtschaftswelt: Ein Unternehmen, auch wenn das von ihm selbst nicht gewollt wird, kann von jemandem, der genug auf den Tisch legt, übernommen werden – „feindlich“ nennt man das dann halt. Das kann wirtschaftsethisch kritisch gesehen werden, ist aber kein spezifisches Medienproblem.

Etwas anderes ist das bei der Macht über die Meinung(smache): Von Google über Meta (wie sich das Zuckerberg-Universum neuerdings nennt) bis zu Twitter, TikTok etc. fand längst eine Zusammenballung von Einfluss statt, die menschheitsgeschichtlich in ihrer Universalität und auch Brutalität einzigartig ist. Im Falle Twitters waren es nicht zuletzt die unaufhörlichen Lügengeschichten von Donald Trump, welche diese Plattform in Verruf gebracht haben: Trump ist mittlerweile bei Twitter bekanntlich gesperrt, an der Grundproblematik hat das aber wenig geändert, nur an den allzu offensichtlichen Auswirkungen. Es müsste also darum gehen, die globale Kommunikation aus den Händen einiger weniger zu lösen.

Solange sich aber Superreiche ein Unternehmen wie Twitter einfach „kaufen“ können, ist Feuer am Dach. Und der Weg von der Demokratie in die Plutokratie, also die Herrschaft der Reichen, scheint vorgezeichnet.

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