Der Sammelband „Uber Franz Nabl“ stimmt vom Titel an: Mann und Werk werden „über“ der Situation stehend untersucht und interpretiert, sine ira et studio. Es ist das Kongreßbuch des NabUSymposi- ums, das im Januar 1979 von der Nabl-Arbeitsgruppe im Institut für Germanistik der Grazer Universität veranstaltet wurde.
Ergänzt ist das Buch um einige weitere Beiträge. Brillant überdacht der Aufsatz von Peter Handke, mit kritischem Wohlwollen geschrieben; dazu die Rede zur Verleihung des Nabl-Preises von Elias Canetti. Die neun Titel beginnen mit der versierten Einordnung „Franz Nabl und die Literaturgeschichte“ von Wendelin Schmidt-Dengler, es folgt „Franz Nabls Größe und Kleinlichkeit“ von Handke, dann kommen einschlägige Spezialfragen zur Sprache sowie die zeitgemäße Grundsatzbetrachtung „Politischer Dichter wider Willen?“ von Klaus Amann. Nabl wurde ja vom Dritten Reich gelobt, wiewohl er jede Parteimitgliedschaft ablehnte.
ÜBER FRANZ NABL. Verlag Styria, Graz/ Wien/Köln 1980. 182 Seiten, öS 220,-