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Natur idealisiert

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Für Stifter bedeutete die Natur höchsten Wert. Darüber bestand Einhelligkeit zwischen den Literaturwissenschaftlern beim Stifter-Symposion in Linz, das vom 24.-26. Mai vom Adalbert-Stifter-Institut veranstaltet wurde. In großartigen Natur Schilderungen beschrieb der Dichter die Schönheit der reinen, unzerstörten Landschaft. Wie vielschichtig aber sein Naturbegriff war, zeigte sich an der Fülle von Deutungen, an der Vielfältigkeit von Aspekten, an den (auch negativen) Bezügen zu zeitgenössischen Autoren.

Versucht wurde bei diesem Symposion, ein unverfälschtes, klärendes, auf neuesten Erkenntnissen basierendes Existenzbild Stifters zu vermitteln. Dabei kam auch Stifters Hang zum Komfort ebenso wie seine Lebensängstlichkeit zur Sprache und seine 1 daraus resultierende Neigung zur Perfektion. Wie sehr seine Bewußtseinsspannung der modernen Geisteslage entspricht, wie sehr er mitten im Konflikt zwischen Aufklärung und religiöser Naturverbundenheit stand, wird in seinen Werken vermittelt. Daß er aber in einem lebenslangen Kampf damit befaßt war, den eigenen Abgründen einen idealen Weltentwurf (im .Jtachsom-mer”) entgegenzustellen, daraus ist sein Werk entstanden.

Dieses Werk und dieser Weltentwurf, provozieren auch heute Auseinandersetzungen in der österreichischen und deutschen Gegenwartsliteratur, die vielleicht auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.

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