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Nochmals Torberg

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„Kaffeehaus war überall” ist ein weiterer Briefband aus dem Nachlaß von Friedrich Torberg, thematisch anknüpfend an die „Tante Jolesch”. Von den acht Briefpartnern am interessantesten Dr. Justinian Frisch, der längst verstorbene Herstellungsleiter des Bermann-Fischer Verlags in Stockholm, und Milan Du-brovic. Frisch findet ein Wort, das blitzartig den ganzen Charakter Torbergs aufdeckt, wenn er von dessen „alttestamentarischer Verbissenheit” spricht, und Torberg gibt eine Selbstcharakteristik, wenn er sich bezeichnet „als der behutsamsten einer, der mit der Sprache umgeht, als wäre sie ein rohes Ei”.

In dem ersten Brief an Dubro-vic — Ende Januar 1946 aus New York — heißt es: „Du machst Dir keine Vorstellung davon, wie verwirrend und zwiespältig es war, wenn wir bisher an Euch dachten and über Euch sprachen: wir, damit das ein für allemal klargestellt sei, sind jene wenigen, die lieh von den alten Bindungen trotz allem nicht lösen wollten.” Und dann erzählt Torberg von ich, wie es ihm ergangen ist. So ist dieser Brief eine der ganz wenigen autobiographischen Aussajen Torbergs.

Uberhaupt lebt die Korrespondenz mit Dubrovic weitgehend rom Persönlichen. Torberg beschreibt die Schwierigkeiten seiner Existenz in New York und bekennt sein Heimweh nach Österreich.

Als Schriftsteller, als Mensch, als Charakter - nirgends hat Torserg bisher stärker Zeugnis abgelegt von sich als in diesem Nachlaßband.

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