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Italiens Sozialismen sagen „ja“

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Wie nach einem beifällig aufgenommenen Schauspiel fällt der Vorhang nach dem letzten Akt der sozialistischen Wiedervereinigung dreimal, immer von Publikum lebhaft applaudiert: nach dreitägiger Debatte wird ein Außerordentlicher Kongreß der Nenni-Partei am 29. Oktober die ideologische „Charta“, die Statuten und die Übergangsbestimmungen für die neue geeinte Sozialistenpartei ratifizieren; das gleiche tut am selben Tag die Saragat-Partei; am 30. Oktober tritt dann die Konstituierende Versammlung der neuen Partei zusammen.

Nur ein Naturereignis könnte die Fusion von Linkssozialisten und Sozialdemokraten in Italien noch verhindern. Die letzten Sitzungen der beiden Zentralkomitees haben in einer Stimmung zwischen Begeisterung und Rührung stattgefunden. Bei den Saragatianem erhob sich keine Stimme gegen die Fusion, bei den Nenni-Sozialisten waren 81 für die Wiedervereinigung und 16 dagegen. Aber nur drei von diesen wollen abspringen. Wir werden sie in nicht ferner Zukunft bei den Kommunisten finden. Die übrigen 13, der sogenannte linke Flügel und die Leute um Riccardo Lombardi, wollen in der Partei verbleiben, aber in kritischer Haltung, als das wache Gewissen des Marxismus, um gegen die „Sozial demokratisierung' ‘ aufzutre ten, die ungefähr das Schimpflichste ist, was einem italienischen Sozialisten vorgeworfen werden kann.

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