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Rustung im stillen

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GEFAHR AUS DER RETORTE. Von Steven Rose, Walter-Verlag, Ölten, 233 Seiten. DM 24.—.

Im ersten Weltkrieg waren sie die gefährlichsten und grausamsten Waffen: Waffen der Biologie und der Chemie, geächtet in mehreren Abkommen und tatsächlich im zweiten Weltkrieg nicht mehr verwendet. Aber im Zeitalter der atomaren Rüstung ist bis heute im stillen das Arsenal der chemisch-biologischen Kampfmittel gewachsen. Und es ist keine Rede mehr davon, daß diese Waffen nicht eingesetzt werden: immerhin haben die Amerikaner in Vietnam Giftgas eingesetzt, wenngleich nicht von tödlicher — aber immerhin lähmender Wirkung. Und im Jemen haben die ägyptischen Hilfstruppen der Republikaner unkontrolliert Gaswaffen zum Einsatz gebracht.

Denn das ist das Erschreckende:auch kleine, ja kleinste Mächte können sich diese Waffenarsenale anlegen und sind in der Lage, sie jederzeit einzusetzen. Chemisch-biologische Kampfstoffe aber sind genau so gefährlich wie Atomwaffen. Ihr Einsatz kann heute gezielter vorgenommen werden, kann die Zivilbevölkerung treffen und droht nicht mehr, den einsetzenden Kriegspartner gleichfalls zu vernichten.

Das Buch von Steven Rose, der als Herausgeber fungiert, ist eine Analyse einer internationalen Konferenz über die chemische und biologische Kriegsführung, die im Februar 1968 in London stattfand. Ein notwendiges Buch, das eine Lücke in der Kenntnis der internationalen strategischen Probleme schließt. Und klarmacht, wie heiß der Vulkan unter unseren Sitzen bereits ist.

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