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Opernglanz -Repertoire Elend

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(Staatsoper, „Elektro“, „Lucia di Lammermoor“, „Fidelio“) Glanzvoller könnte man sich diesen Saisonstart in der Wiener Staatsoper kaum wünschen. Claudio Abbado dirigierte Richard Strauß' „Elektra“, die er bei den Salzburger Festspielen mit triumphalem Erfolg gezeigt hatte. Mit einem Unterschied: Hatte dort die Amerikanerin Cheryl Studer die Partie der Chrysothemis neben „Elektra“ Eva Marten und „Kly-tämnestra“ Brigitte Faßbaender gesungen, so war in Wien die junge Wienerin Gabriele Lechner zu hören, ein jugendlich frisch leuchtender Sopran von erstaunlicher Kraft, eine Stimme am Anfang einer Weltkarriere, wie man annehmen kann. Uberhaupt zeigte diese Aufführung, wieviele der schwierigen Partien in „Elektra“ da aus dem Haus zu besetzen sind. Und das stimmt optimistisch, vor allem wenn man an ein Ensemble der Zukunft denkt.

Weniger erfreulich waren hingegen die folgenden Abende: In „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti regierte da rund um den fulminanten Star Edita Gruberova nur Wiener Opemalltag, zum Teil sogar mit peinlichen Entgleisungen. Bei sovielen Absagen und Einsprin-gern konnte auch der junge Jon Marin am Pult nicht viel retten. Und in der Aufführung von „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven kämpften vor allem Gwyneth Jones (Leonore), Thomas Moser (Florestan) und Hartmut Welker (Pizzaro) gegen die verschleppten Tempi von Vaclav Neumann und eine völlig verschlampte Inszenierung, in der alles nur noch irgendwie funktioniert. Das war Alltag, wie man ihn ausmerzen müßte. Denn diese Oper ist ihr Geld nicht wert.

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