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Panoptikum

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„Soliman", das Bregenzer Festspielstück, übersiedelte ans Wiener Volkstheater. In ein Wien, wo Fremdenhaß und Antisemitismus blühen, das kaum Grund hat, aufs rassistische Hoyerswerda herabzuschauen und sich seine Watschen verdient. Doch es wird unter seinem Niveau beschimpft. Hätte Ludwig Fels doch zuerst nachgedacht und dann erst zugeschlagen!

So aber versetzt er den ehemaligen Sklaven Angelo Soliman in ein Wien, das nahezu ausschließlich von obszöne Spottverse plärrenden Kindern und geilen, primitiven Aristokraten bevölkert wird, womit sich alles weitere, das den Autor möglicherweise überfordert hätte, erübrigt. Von den historischen Fakten stimmt nur der Name der Hauptperson und daß sie ausgestopft wird. Der grobe Text bleibt hinter Conny Hannes Meyers „Angelo Soliman"-Stück um Lichtjahre zurück. Piet Drescher (Regie) macht draus das Beste - ein Panoptikum. Johannes Terne (Soliman) und Robert Hauer-Riedl stechen hervor.

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