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Priestermangel

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Der österreichische Kurienkardinal Alfons Stichler hat dieser Tage Klage darüber geführt, daß auch gläubige Eltern in Opposition gehen, wenn Sohn oder Tochter einen geistlichen Beruf ergreifen wollen. Ein ähnliches Klagelied ertönt in der jüngsten Nummer der „Canisius-werk“-Zeitschrift „miteinander“: Die Pfarrgemeinden sind sich des Priestermangels kaum bewußt, junge Leute, die sich für den geistlichen Beruf interessieren, werden auch in „nahestehenden“ Kreisen eher witzelnd „aufgezogen“ als unterstützt.

Der Schritt von der „versorgten“ Pfarre zur sorgenden“ Pf arr gemeinde wird offensichtlich nur sehr zögernd vollzogen. Mehr noch: Vor mehr als 20 Jahren hat das Konzil klar herausgearbeitet, wie das Weihepriester-tum der Diakone, Priester und Bischöfe das allgemeine Priestertum aller Getauften voraussetzt, wie es im „Volk Gottes“ keinen Gegensatz zwischen ,JKlerus“ und „Lai-en“ gibt, sondern nur ein geschwisterliches Miteinander. Trotzdem erweckt heute so manche Diskussion in der Kirche den Eindruck „klas-senkampf'artiger Auseinandersetzungen.

Das von Erzbischof Karl Berg im „miteinander“-Heft aufs Korn genommene Jammern über tatsächliche oder vorgebliche Mißstände in der Kirche — das nicht mit berechtigter Kritik verwechselt werden darf — vermiest vielen jungen Menschen die Entscheidung für den JDienst am Volk Gottes“.

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