6923587-1982_02_11.jpg
Digital In Arbeit

Ringel-Spiel

Werbung
Werbung
Werbung

Lorin Maazel, Wiens designierter Staatsopernchef, hat gewonnen: der ,j\ing des Nibelungen" wurde abgesagt. Mit einem diplomatischen Trick schaffte er sich die danebengegangene Produktion Zubin Mehtas und Filippo San-justs vom Hals.

Aber er liquidierte die beiden bereits herausgekommenen Produktionen von ,Jiheingold" und „Walküre" und die noch ausstehenden von Siegfried" und „Götterdämmerung" nicht etwa, weil ihm die Aufführungen nicht gefielen. Gott bewahre. Die Künstler selbst, also Mehta und Sanjust, seien bittend zu ihm gekommen, er möge sie von dieser Aufgabe entbinden.

Der amtierende Wiener Staatsopernchef Seefehlner braucht also gar nicht beleidigt zu sein. Denn wenn einmal selbst die Künstler nicht wollen... Für die beiden hat Maazel allerdings wohlweislich gesorgt. Sie bekommen Ersatzpremieren. Ende gut, alles gut.

Wer mit dieser salomonischen Lösung nicht zufrieden ist, ist selber schuld. Und daß mit diesem ,JZing" etwa 1$ Millionen Schilling an Ausstattungskosten im Abfallkübel gelandet sind, kann doch von einem so potenten Haus wie der Staatsoper leicht verkraftet werden. Der Steuerzahler zahlt's schon. Er blecht, auch wenn man ihn um diesen ,JZing" geprellt hat. Allerdings hat er statt des ,ßings" wirklich nur ein Ringelspiel vorgesetzt bekommen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung