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Salzburg-Ideale

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(Salzburger Osterfestspiele, „Tosca“ von Giacomo Puccini). Man erinnert sich noch gut an Herbert von Karajans künstlerische Maxime, nur mit einem ausgewählten, exklusiven Ensemble unter idealen Bedingungen Oper produzieren zu wollen. Wäre da nicht Luciano Pavarotti, der Weltstar mit dem berückenden Tenorschmelz und den funkelnden Spitzentönen, wäre der Abend auf Stadttheaterniveau geblieben. Und auch Pavarotti war kein Exklusivereignis, hatte er doch den Cavaradossi schon davor dreimal an der Wiener Staatsoper gesungen.

Es ist kaum zu sagen, welche der beiden Aufführungen in ihrem szenischen Niveau uninteressanter ist — in der Salzburger Inszenierung verausgabte sich „Möchtegern“-Tosca Josephin Barstow bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und blieb Alai Fondarys Scarpia höchst blaß. Einziges Ereignis war in Salzburg also Karajan selbst: Sinnlich, wie „Tosca“ sonst kaum zu hören ist, in den kostbarsten Farben glühend, zwischen berückendem Klangzauber und wilder Brutalität. Das hätte auch der Maßstab der Aufführung sein müssen.

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