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Schmeriger Dialog

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Eine interessante Statistik wurde vor kurzem in Rom veröffentlicht: Jedes Jahr wandern Zehntausende Italiener, zumeist Angehörige qualifizierter Berufe, nach Kuwaitf Algerien, Libyen, Saudi-Arabien, in die Emirate am Golf aus. Mit ihnen erliegen Zehntausende anderer Europäer, aber auch viele Koreaner und Filipirtps den Lockungen der „Olpßradie-se".

So kommt es, daß im Wa-habitenstaat Saudi-Arabien heute mehr als 100.000 Christen leben, für deren religiöse Betreuung (fast) nichts geschehen darf.

Während für die islamischen Arbeitsemigranten in Europa Moschee um Moschee entsteht, der Islam als Religionsgemeinschaft gesetzlich anerkannt wird, geschieht in den islamischen Ländern für die christlichen Arbeitsemigranten nichts dergleichen.

Ein anderes Beispiel: In Andalusien kaufen die finanzstarken Saudis von den Stadtverwaltungen Gotteshäuser, die ursprünglich Kirchen, dann Moscheen, dann wieder. Kirchen waren, um sich Träumen von der Re-Islamisierung Spaniens hinzugeben.

Was würde geschehen, wenn Christen die eine oder andere der ungezählten Kirchen, die in den letzten tausend Jahren am Süd- und Ostufer des Mittelmeers zu ‘Moscheen wurden, zurückhaben möchten?

Der ehrliche christlich-islamische Dialog ist heute notwendiger denn je. Aber die Vorstellung der islamischen Fundamentalisten (gleich ob revolutionärer oder reaktionärer Spielart), daß Christen gegenüber Be-kennern des „wahren Glaubens" nur eine dienende Rolle haben, erschwert ihn.

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