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Schnitzler und Freud

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Arthur Schnitzler schätzen wir heute vor allem als Dramatiker, da seine Stücke immer wieder gespielt werden und immer wieder zur Auseinandersetzung anregen. In dem Buch von Hartmut Schei- ble „Arthur Schnitzler und die Aufklärung” sind aber nur wenige Stücke erwähnt und die Frage der Aufklärung ist keineswegs ausschließliches Thema der Ausführungen. Vorzüglich wird die Beziehung zu Freud dargestellt und aufgezeigt, daß Schnitzler einiges der Freudschen Traumlehre vorwegnahm.

Der umfangreiche Briefwechsel mit Hofmannsthal ist anderwärts veröffentlicht, hier erfahrt man aus den unveröffentlichten Tagebüchern wie Schnitzler über ihn dachte: Er sei dichterisch genial, aber tief versnobt, der größte

Dichter dieser Zeit sei mit ihm dahin.

Fast ein Drittel des Buchs nimmt die Interpretation der „Traumnovelle” ein, die Scheible in vielem gleichlautend, aber doch etwas weniger umfangreich im Nachwort der Reclam-Aus- gabe geboten hat. Bei Besprechung der „geheimen Gesellschaft” dieser Novelle erörtert er ausführlich die politische Bedeutung solcher Gesellschaften.

Und zu Schnitzler persönlich: Man erfährt von hypochondrischen Ängsten, die er nie verlor.

ARTHUR SCHNITZLER UND DIE AUFKLÄRUNG. Von Hartmut Scheible, Wilhelm Fink Verlag, München 1979, öS 156,40.

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