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Starke Zweifel

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Die eigentliche Problemstellung lautet -meiner Meinung nach - nicht „Berufsheer - Milizheer", sondern, welches Wehrsystem für Österreich entsprechend leistungsfähig und bedarfsgerecht ist. Dies hängt weitgehend vom grundsätzlichen Auftrag an das Bundesheer ab, der wiederum als Teil der Staatsziele mit den Wertvorsjellungen seiner Bewohner, der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und so weiter zu sehen ist.

Unter Berücksichtigung der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen in Österreich, dazu zählt auch die Frage der Entlohnung im Bundesdienst, glaube ich persönlich, daß an der allgemeinen Wehrpflicht bis auf weiteres kein Weg vorbeiführt. Dies sogar dann, wenn die derzeitige allgemeine Wehrpflicht vom Gesetzgeber nach und nach in eine allgemeine Dienstpflicht umgewandelt wird. Allerdings: Für die Wehrdienstzeit und die Zahl der verfügbaren Soldaten gibt es Grenzen, deren Unterschreiten de facto einer Auflösung des Bundesheeres gleichkommt. Und genau aus diesem Grund habe ich starke Zweifel, ob ein Berufsheer, das sich Österreich leisten könnte, eine taugliche Antwort auf das Sicherheitsbedürfnis der Republik darstellt.

Je flexibler die gesetzlichen Möglichkeiten zur Gestaltung der Dienstzeit ausfallende längere Zeiträume zur Disposition in Personal- und Materialfragen zur Verfügung stehen, desto besser wird die Lösung sein, die die Fachleute für ein bedarfsgerechtes Heer in einer partnerschaftlich und partizipatorisch orientierten Gesellschaft finden.

Generaltruppeninspektor

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