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Stepan Radič

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Am 20. Juni 1928 — vor 55 Jahren — krachten im jugoslawischen Parlament in Belgrad mehrere Schüsse. Drei Abgeordnete der Kroatischen Bauernpartei brachen zusammen, unter ihnen Stepan Radič und sein Bruder Pavle.

Stepan Radič hatte in Österreich-Ungarn für das allgemeine Wahlrecht gekämpft, im kroatischen Landtag für die Autonomie seines Volkes im Rahmen der k.u.k. Monarchie.

Als diese zusammenbrach und die Serben den neuen gemeinsamen Staat zentralistisch dominierten, richtete Radič seine Polemiken gegen die neuen Machthaber und forderte die Souveränität für eine kroatische Republik. So war es auch ein großserbischer Abgeordneter aus Montenegro, der zum Revolver griff.

„Die Rache für Radič hieß Pavelič“, schreibt Carl Gustav Ströhm. Unmittelbar nach dem Mord gründete Pavelič die faschistische Usta- scha, die 15 Jahre später den kroatischen Satellitenstaat der Achsenmächte führen sollte.

Die kroatische Frage aber gärt im Untergrund der föderativen Volksrepublik Jugoslawien auch heute noch weiter.

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