6954870-1984_25_24.jpg
Digital In Arbeit

Theaterxauber

Werbung
Werbung
Werbung

Wie gut Theater im Fernsehen sein kann, wurde uns in den letzten Wochen gleich zweimal vorgeführt. Hans Jarays TV-Inszenierung der Oscar-Wilde-Komödie „Ein idealer Gatte" ist mir noch in bester Erinnerung, vorige Woche stand aus traurigem Anlaß — nämlich des Todes von Ernst Haeusserman — Arthur Schnitzler auf dem Programm: ,JS)as Wort" in einer 15 Jahre alten Aufführung des Theaters in der Josefstadt in Wien (14. 6., FS1).

Es ist ein Jammer, daß der ORF solches im allgemeinen nur bei Todesfällen aus seinem Fundus holt (obwohl man sich auch da nicht drauf verlassen kann, daß die Programmverantwortlichen in die richtige Lade greifen). Was mag nicht noch alles an brillanten Theater-Aufzeichnungen in den ORF-Archiven schlummern, während Tag für Tag Belangloseres über den Bildschirm flimmert.

Die Geschichte vom Dichter Anastasius Treuenhof, der durch ein unbedachtes Wort einen jungen Künstler in den Tod treibt, war — ganz im Sinne des Regisseurs Ernst Haeusserman — zunächst hervorragendes Schauspieltheater. Um den unvergessenen Leopold Rudolf und den damals aufstrebenden Klaus Maria Brandauer gruppierte sich ein Josefstadt-Ensemble, das lauter bekannte Namen enthielt und doch selten zu so einer Form auflief.

Die Masche der ,JJerrick"-Folge war nicht ganz neu (15. 6., FS 1), „Made in Austria" (15. 6., FS 1) dient der heimischen Wirtschaft, ist aber keine gute Quiz-Sendung. Um das übrige TV-Programm zu charakterisieren, genügt es, ein Theaterzitat abzuwandeln: Der Rest war Fußball.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung